Neue Herausforderungen in der Pflege

Krankenpflegeverein Lustenau gab interessante Einblicke in seine Arbeit.
Lustenau Die Gesundheitslandschaft erfährt derzeit tiefgreifende Veränderungen, die sowohl Krankenhäuser als auch Pflegeheime betreffen. Viele Einrichtungen schließen Stationen, während Betten leer bleiben und Fachpersonal fehlt. Patienten werden immer früher aus den Krankenhäusern entlassen, was oft zu einer überraschenden Belastung für pflegende Angehörige und 24-Stunden-Pflegekräfte führt.
Bei der Jahreshauptversammlung des Krankenpflegeverein (KPV) Lustenau gab Obmann Dietmar Martin Einblicke in die aktuelle Situation im Pflegebereich und führte an, wie sich diese Entwicklung auf die Arbeit des Vereins und deren Mitarbeitende auswirkt. Er wünscht sich im Sinne der Patienten neue Ansätze und Lösungen im Pflegebereich.

Herausforderungen und Sparmaßnahmen
Die Anforderungen an die Pflegekräfte haben sich verändert. Die steigende Lebenserwartung und zunehmende Fälle von Demenz erfordern mehr Ressourcen und Aufmerksamkeit. Zudem blicken viele gespannt auf die Sparmaßnahmen des Bundes und der Länder, da dringend zusätzliche finanzielle Mittel benötigt werden, um die Pflege so zu gestalten, dass immer mehr Menschen in ihrer vertrauten Umgebung alt werden können. „Gerade das zeichnet unseren KPV aus, wir versorgen die Menschen in ihren eigenen vier Wänden und ermöglichen ihnen dadurch ein würdevolles Altern“, sagte Dietmar Martin. Er lobt gerade in Lustenau die hervorragende Zusammenarbeit der Systempartner, der Servicestelle für Betreuung und Pflege, des MOHI und des KPV. „Wir alle verfolgen das Ziel, im Sinne der uns anvertrauten Personen.“

Beeindruckende Zahlen
Obmann Dietmar Martin führte beeindruckende Zahlen für das Jahr 2024 an: Insgesamt betreuten die 20 Mitarbeitenden des KPV Lustenau 499 Personen. Von diesen waren 194 männlich und 305 weiblich. Die Altersverteilung zeigt, dass die meisten betreuten Personen zwischen 80 und 99 Jahren alt sind (347 Personen), gefolgt von 124 Personen im Alter von 60 bis 79 Jahren.
Ein bemerkenswerter Anstieg wurde in der Wundambulanz verzeichnet, was auf die Anschaffung eines neuen Plasma-Gerätes zurückzuführen ist. Dieses Gerät beschleunigte in 90 Prozent der Fälle die Wundheilung erheblich. Durch die neue Wundambulanz profitieren die Patienten von kürzeren Wegen, die Krankhäuser und Ordinationen werden entlastet, da die Nachsorge beim KPV stattfinden kann. Die Patientenkontakte beliefen sich auf 20.572, was leicht unter dem Vorjahr liegt, jedoch hat die Komplexität pro Patienten zugenommen, wie Martin anführt. Die Mitgliederzahl stieg bis zum 31.12.2024 auf 3347.
Wiederwahl Vorstand
Die anwesenden Mitglieder wählten bei der Jahreshauptversammlung den gesamten Vorstand für weitere drei Jahre. Dietmar Martin zeigte sich stolz auf sein Team: „Ihr leistet einen wertvollen Beitrag, in dem ihr Menschen ermöglicht, in ihrer vertrauten Umgebung alt zu werden“, sagte er. Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung tauschten sich die Gäste untereinander aus und ließen den Abend gemütlich ausklingen. BVS