Nachruf auf Bruno Bonetti: Ein Priester mit Leib und Seele

Von Ernest Enzelsberger

Raggal Am 27. April 2025, dem Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit, starb am Nachmittag völlig überraschend bei einem Besuch seines Heimatortes und geplanten künftigen Wohnortes Hard Pfarrer i. R. Mag. Bruno Bonetti. Zuvor hatte er noch in Raggal und Marul seine letzten heiligen Messen gefeiert. 

Bruno Bonetti war Priester mit Leib und Seele. Aus der Feier der Eucharistie, dem Gebet und der Betrachtung des Wortes Gottes schöpfte stets neue Kraft und Lebensfreude. Er wurde am 3. September 1956 in Hard geboren, wo er die Volksschule besuchte und jetzt seine letzte Ruhestätte fand. Bruno Bonetti war ein Neffe von Kaplan Emil Bonetti, der mehrere Sozialprojekte leitete, darunter auch das „Haus der jungen Arbeiter“ in Dornbirn, und der 1979 mit dem Dr.-Toni-Russ-Preis und -Ring ausgezeichnet wurde.

Nach der Matura am Gymnasium Mehrerau in Bregenz und seinem Eintritt in das Priesterseminar studierte Bruno Bonetti in Innsbruck Theologie. Am 16. September 1994 wurde er zum Priester geweiht und wirkte zunächst als Kaplan in Fontanella und Marul, ab 1999 zusätzlich in Ludesch und Raggal. Im Jahre 2004 wurde er zum Pfarrmoderator von Raggal und Marul ernannt, wo er bis zu seiner Pensionierung im Dezember 2024 mit seinem ganzen Herzen, gepaart mit italienischem Temperament, tätig war. Mit großem Einsatz begleitete er die Innenrenovierung der Pfarrkirche Raggal, die im Dezember 2024 mit der Altarweihe abgeschlossen wurde.  

Dekan Mag. Gerhard Schrafstetter führt zum Tod von Bruno Bonetti aus: „Bruno war ein Mensch voller Energie und Leidenschaft. Und wenn er von einer Sache überzeugt war, musste man mit ihm nicht mehr lange diskutieren. Hinter seiner aufbrausenden Art verbarg sich ein sehr empfindsamer und verletzlicher Mensch. Er hatte die Seele eines Künstlers, die empfänglich war für alles Schöne und Gute. Er liebte die Natur, die Berge und die Blumen. Er liebte die Musik, spielte selbst gerne Musikinstrumente und sang stets mit Begeisterung. Mit Menschen, die ihn so liebten, wie er war, pflegte er eine innige und tiefe Freundschaft. Eine besonders innige Beziehung hatte er zu Raphael und Sarah, den Kinder seines Neffen Richard.“ 

Mag. Bruno Bonetti war mit dem Verbindungsnamen „Zwerg“ auch Mitglied der Katholischen Österreichischen Hochschulverbindung Leopoldina. Der Zirkelvorsitzende des Vorarlberger Leopoldenzirkels, Direktor Prof. Mag. Dr. Georg Konzett, gedachte Bruno Bonetti mit den Worten: „Bei Bundesbruder Bonetti hat das Theologiestudium mit dem Studententreiben zusammengepasst. Er wurde am 1. Dezember 1979 rezipiert und durchlief dann bis 1983 alle Stationen der Verbindung. Er war aktiv, humorvoll, konservativ, originell, gutmütig und hilfsbereit – konnte aber auch streitbar sein. Wir sind stolz, einen Priester ganz von Anfang an in unseren Reihen gehabt zu haben.“

Und die Bürgermeisterin von Raggal, Alexandra Martin, unterstreicht: „Pfarrmoderator Bruno Bonetti hat über 30 Jahre unsere beiden Pfarrgemeinden Raggal und Marul betreut und dabei seine Aufgabe stets mit viel Hingabe erfüllt. Der Abschied von Raggal fiel ihm sichtlich schwer. Wir werden ihm ein bleibendes Andenken bewahren.“