Naturgenuss und gelebter Artenschutz in Bludesch

Beim Fischerfest in Bludesch wurde Kulinarik geboten – und Respekt vor der Natur vermittelt.
Bludesch Angrenzend an das Areal der Firma „Vögel Transporte“ in Bludesch-Gais liegt der kleine, idyllische Rasellasee der durch den Verein „Die Freunde des Rasellsee“ gehegt und gepflegt wird. Der See ist öffentlich zugänglich und liegt direkt am Radweg Bludesch–Gais. Wanderer und Radfahrer sind herzlich eingeladen, dort zu verweilen.

Zwar ist der Vereinszweck das Sportfischen, im Mittelpunkt steht der Erhalt des Landschaftsbilds. Der Besitzer, die Gemeinde Bludesch-Gais, hat ihn 1972 den Freunden des Rasellsee verpachtet, die den Weiher weiter kultivierten und mit Fischen besetzten. Heute tummeln sich im Rasellasee Bach-, Regenbogen- und Seeforellen, Spiegelkarpfen, Schleien und Amurkarpfen. Auch der Edelkrebs wird hier erfolgreich angesiedelt – seine Entwicklung verläuft zwar langsam, aber positiv. Drei- bis viermal jährlich werden rund 100 Kilogramm Fisch eingesetzt, um das ökologische Gleichgewicht zu wahren.

„Uns ist artgerechtes Fischen wichtig“, betont Obmann Manfred Wehinger. „Das bedeutet Schonhaken in den Größen eins bis sechs, die Fische müssen mit dem Kescher aus dem Wasser gehoben und fachgerecht getötet werden. Der bis zu drei Meter tiefe See leidet unter den Folgen des Klimawandels: In den Sommermonaten kann sich das Wasser auf bis zu 24 Grad erwärmen. „Zwischen Juni und August reduzieren wir deshalb den Fischbesatz, damit die Tiere nicht unnötig leiden“, so Wehinger.“ Auch die Jugend wird eingebunden: Beim Kinderfischen soll vermittelt werden, dass Fische nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch Lebewesen sind, die mit Respekt behandelt werden müssen.

Zum diesjährigen Fischerfest kamen über 100 Besucherinnen und Besucher, die das Naturerlebnis und die kulinarischen Spezialitäten von Hermann Kölly genossen. Der Küchenchef bereitete seine Fischgerichte stilgerecht auf weißem Porzellan mit richtigem Besteck zu – ganz ohne störende Musik im Hintergrund.
Die gute Zusammenarbeit mit dem benachbarten Unternehmen Vögel Transporte zeigt, dass Natur und Gewerbe sich nicht ausschließen: Das Unternehmen stellte Parkplätze für die Gäste zur Verfügung – ein Zeichen gelebter Nachbarschaft. HAB