Abschluss des Alpsommers im Montafon

Traditioneller Alpabtrieb begeistert mit Brauchtum und Festivitäten.
Montafon Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu und mit ihm die Zeit auf den Alpen. Für Mensch und Tier bedeutet das die Rückkehr ins Tal, wo der Höhepunkt der Alpsaison – der traditionelle Alpabtrieb – mit Musik, Speis und Trank feierlich begangen wird. Am kommenden Wochenende werden im Montafon bereits die ersten Viehzüge im Tal erwartet.

Seit Jahrhunderten sömmert das Vieh im Montafon auf hoch gelegenen Alpen. Wenn im Spätsommer die Weiden abgegrast sind und die Temperaturen allmählich sinken, heißt es für Mensch und Tier, nach rund 100 Tagen auf der Alpe, Abschied nehmen. Gut genährt und oft festlich geschmückt tritt das Vieh dann mit seinen Alpmeistern und Hirten die Heimreise ins Tal an, wo es dankbar empfangen wird.

Den Auftakt macht am Samstag, 30. August, die Alpe Latons, deren Vieh in Bartholomäberg feierlich begrüßt wird. Tags darauf, am Sonntag, kehren die geschmückten Kühe der Unteren Gafluna Alpe ins Silbertal zurück. An beiden Tagen sorgen kulinarische Köstlichkeiten und musikalische Unterhaltung für ein stimmungsvolles Rahmenprogramm. Am Samstag, dem 6. September, ziehen gleich mehrere Alpen ins Tal: die Alpe Vergalda, Alpe Nova, Alpe Zamang sowie die Alpe Lün. Bis Ende September finden im ganzen Montafon zahlreiche weitere Alpabtriebe statt. Einer der größten erwartet Besucherinnen und Besucher am Samstag, dem 13. September, in Tschagguns: Gleich fünf Alpen – Hora, Latschätz, Spora und Vollspora sowie Tilisuna – werden im Ortszentrum feierlich begrüßt. Bauernmarkt, Bewirtung und Live-Musik der MuVukanten sorgen hier für ein
besonderes Fest. Ein weiterer Höhepunkt bildet die Schafscheide in Garnera am Samstag, dem 27. September, wenn rund 800 Schafe und Lämmer in Gaschurn ankommen – ein eindrucksvolles Erlebnis für das Alpvolk sowie Besucherinnen und Besucher gleichermaßen.

Dreistufenlandwirtschaft im Montafon
Im Montafon wird die Dreistufenlandwirtschaft noch immer hochgehalten und gepflegt. Diese Tatsache ist mit ein Grund, warum sich die Alpabtriebe über lange Zeit in fast unveränderter Form gehalten haben. Der Bauer zieht das ganze Jahr mit seinem Vieh dem Futter nach. Von der ersten Stufe, dem Heimatstall im Tal,
bringt er das Vieh etwa Anfang Juni auf das Maisäß. Dies befindet sich etwa zwei Gehstunden über der Dauersiedlung auf 1200 bis 1400 Meter Seehöhe. Gehen die Futtervorräte auch hier zu Ende, werden die Tiere dem Alpmeister übergeben. Er treibt das Vieh auf die Hochalpe, wo saftige Kräuter und Bergwiesen
warten. Mit der Rückkehr ins Tal im Spätherbst beginnt der Kreislauf von vorne.
Alle Alpabtriebe im Überblick auf gibt es auf www.montafon.at.