Preisgestaltung muss stimmen

Immo / 05.03.2020 • 14:43 Uhr
Preisvergleich Wer eine Immobilie verkauft, kann sich nicht darauf verlassen den gleichen Preis zu erzielen, der für ein vermeintlich ähnliches Objekt bezahlt wird.Foto: Rainer Sturm_pixelio.de

Preisvergleich Wer eine Immobilie verkauft, kann sich nicht darauf verlassen den gleichen Preis zu erzielen, der für ein vermeintlich ähnliches Objekt bezahlt wird.

Wohnungen und Eigenheime lassen sich aktuell gut verkaufen.
Informierte Interessenten bezahlen allerdings keine überzogenen Preise.

Aktuell Ab und zu wundert sich der erfahrene Immobilienmakler Dr. Thomas Allgäuer über Immobilieninserate in diversen Zeitschriften. „Da werden Wohnungen angeboten, die vor über 20 Jahren errichtet wurden. Bei der Preisvorstellung wird aber ziemlich hoch gepokert. Solche Wohnungen muss man derzeit nicht inserieren. Ist der Preis gerechtfertigt, dann findet sich rasch ein Käufer.“ Dr. Allgäuer: „Wenn Zustand, Schnitt und Lage der Immobilie einwandfrei sind, ist eine etwas höhere Preisvorstellung gerechtfertigt, aber eben nicht in jedem Fall.“ Immer wieder nehmen Verkäufer beim Preis Maß an anderen Angeboten. „Das klappt nur dann, wenn die Wohnung oder das Haus tatsächlich beinahe identisch sind. Das kommt aber selten vor.“ Wird der Ausrufpreis deutlich zu hoch angesetzt, müssen Verkäufer bzw. Makler vielfach scheibchenweise nachgeben. Der Lauteracher Immobilienfachmann berichtet von einer älteren Wohnung in einer Unterlandgemeinde, die er vermittelt hat. „Die Besitzerin hat unsere realistische Schätzung akzeptiert.
Immerhin hat die Wohnung einen breiten Gang, den man so heute nie mehr baut, groß wie ein geräumiges Zimmer. Aber der Gesamtzustand war in Ordnung und es fanden sich gleich mehrere Interessenten.“ Schließlich lag er Erlös noch ein wenig über den Erwartungen. „Hätten wir 20.000 oder 30.000 Euro mehr verlangt, wäre das Geschäft kaum zustande gekommen. Ein Interessent muss die Finanzierung ja stemmen können und informiert sich über weitere Angebote.“ Dr. Thomas Allgäuer rät, sich bei der Preisgestaltung nicht auf andere Objekte festzulegen. „Fachleute wissen, welcher Erlös zu erzielen ist. Hier ist auch die Maklergebühr gut angelegt, weil man sich viel Ärger und lange Wartezeiten bis zum tatsächlichen Verkauf ersparen kann.“

„Wer beim Preis zu hoch pokert, muss meist deutliche Abstriche in Kauf nehmen.“