Die Neuerfindung von Jobs

Unternehmen müssen im Kampf um Talente innovative Wege gehen.
Wien Die Arbeitswelt wandelt sich: Die Digitalisierung und der damit einhergehende Fachkräftemangel erfordern ein Umdenken seitens der Wirtschaft. Wenn gewisse Kompetenzen am Arbeitsmarkt nicht zu finden sind, brauchen Unternehmen neue Strategien zur Mitarbeitersuche und -entwicklung. Eine neue Studie von Deloitte zeigt in diesem Zusammenhang die wichtigsten Trends auf.
In der Studie Human Capital Trends 2019 teilen rund 9500 Befragte aus 119 Ländern, darunter auch Österreich, ihre Einschätzungen zu den großen globalen HR-Trends. Das Ergebnis: Die Neudefinition von Jobs, das Ermöglichen von kontinuierlichem Lernen und eine entsprechende zeitgemäße Führung sind die wichtigsten Hebel. Auch die Ausweitung von interner Mobilität innerhalb des Unternehmens gewinnt an Bedeutung.
Vom Job zur Kompetenz
Durch die fortschreitende Digitalisierung müssen sich Unternehmen verstärkt mit der Neugestaltung von Berufen und Anforderungsprofilen auseinandersetzen. Laut Umfrage reagieren sie bereits: Über die Hälfte der Führungskräfte weltweit hat das Budget für Umschulungen und Weiterbildungsmaßnahmen im vergangenen Jahr um mehr als sechs Prozent erhöht. In Österreich sind 95 Prozent der befragten Unternehmen damit beschäftigt, bestehende Jobs inhaltlich neu zu gestalten.
Um am flexiblen Arbeitsmarkt zu bestehen, ist kontinuierliches Lernen ein wichtiger Schlüssel für die Mitarbeiter. Laut 86 Prozent der weltweit befragten Führungskräfte müssen die Unternehmen dafür das Konzept von Lernen am Arbeitsplatz völlig neu denken. Lediglich 10 Prozent setzen aber bereits erste Schritte. In Österreich ist es ähnlich: 80 Prozent sind überzeugt, dass ein Umdenken stattfinden muss, aber nur zwölf Prozent fühlen sich schon dazu bereit.
Leadership beginnt im Haus
Die zunehmende Dynamik erfordert einen neuen Führungsstil. Laut 81 Prozent der Befragten ist die interne Entwicklung zukünftiger Führungskräfte dabei ein wichtiger Schritt. Die notwendigen Kompetenzen können so gezielt ausgebildet und gefördert werden. Auch klassische Organisationsstrukturen sind nicht mehr zeitgemäß und müssen aufgebrochen werden. Nur mit flexiblen Karrierewegen kann das Potenzial im eigenen Unternehmen optimal genutzt werden.
Interne Mobilität
Die interne Mobilität gewinnt damit an Bedeutung. 69 Prozent der österreichischen Befragten geben an, dass neue Modelle für Karriere und Mobilität notwendig sind. Dennoch sind die internen Prozesse oft noch nicht angepasst. Die Hälfte der Befragten schätzt die interne Mobilität in der eigenen Organisation noch als unzureichend ein.
