Was ist Bewerbern wichtig?

Personalverantwortliche schätzen die Arbeitnehmerwünsche oft falsch ein.
Fachkräfte Zwar verliert die Wirtschaft an Schwung und für 2020 wird eine Abschwächung der Konjunktur prognostiziert. Dennoch können sich die Unternehmen nach wie vor über volle Auftragsbücher freuen. Viel schlimmer ist für sie deshalb der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Hinzu kommt, laut der „War for Talents“, dass die meisten Personalverantwortlichen nicht wissen, was Bewerber wollen. Sie schätzen deshalb den Stellenwert ihrer Angebote völlig falsch ein.
Wichtige Aspekte
Mit der Frage „Wie wichtig sind bzw. wären Ihnen die folgenden Aspekte bei einem Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben?“ kristallisierten sich folgende drei Spitzenreiter heraus:
Gehältertransparenz, faire Entlohnung: 53,3 Prozent
Sich mit dem Unternehmen identifizieren können: 36,7 Prozent
Gutes Image des Unternehmens: 32,4 Prozent
Stellt man diesen Aspekten die Einschätzung der Personalverantwortlichen entgegen, sind die drei wichtigsten Aspekte bei der Arbeitgeberwahl:
Gutes Image des Unternehmens: 52,2 Prozent
Sich mit dem Unternehmen identifizieren können: 52,1 Prozent
Stolz sein, im Unternehmen zu arbeiten: 45,7 Prozent
Es ist also deutlich zu erkennen, dass auf Arbeitgeberseite vor allem das Image des Unternehmens als wichtig für Bewerber angesehen wird. Dass Gehältertransparenz und faire Entlohnung ausschlaggebend dafür ist, bei einem Betrieb arbeiten zu wollen, schätzen nur 38 Prozent der Personalverantwortlichen so ein. Viel wichtiger ist es Bewerbern ihrer Ansicht nach, stolz zu sein, beim Unternehmen zu arbeiten.
Benefits
Auch bei den Benefits zeigen sich Meinungsunterschiede. Personalverantwortliche halten flexible Arbeitszeiten, Weiterbildung und Home-Office für am attraktivsten, während Bewerber lieber mehr Urlaub, günstiges Mittagessen und Parkplätze überzeugen.
Flexible Arbeitszeiten, freie Zeiteinteilung, Gleitzeit: 66 Prozent (Arbeitnehmer) versus 70,7 Prozent (Personaler)
Zusätzliche Urlaubstage: 58,5 Prozent versus 45,7 Prozent
Aus- und Weiterbildungsangebote: 56,4 Prozent versus 51,1 Prozent
Vergünstigtes Mittagessen/Kantine: 52,5 Prozent versus 28,3 Prozent
Home-Office-Möglichkeiten: 49,8 Prozent versus 50 Prozent
Gratis Erfrischungen (Obst, Kaffee): 46,3 Prozent versus 20,7 Prozent
Parkplatz am Firmengelände: 42,5 Prozent versus 27,2 Prozent
Bei weiteren Benefits wie Sabbaticals, Firmenauto sowie Sport- und Freizeitangeboten zeigt sich der Unterschied ebenso drastisch: rund 30 Prozent der Arbeitnehmer erachten diese als wichtig, aber nur 16 Prozent der Personalverantwortlichen schätzen das ebenso ein. Flexible Arbeitsplätze, Desk Sharing und ein Betriebskindergarten sind für rund 25 Prozent der Arbeitnehmer wichtig, aber nur 14 Prozent der HR-Manager erkennen das. Die Möglichkeit, Haustiere mit zur Arbeit zu nehmen, wird überhaupt nur von drei Prozent der Personaler als wichtig erachtet, während es in Wahrheit für 16 Prozent der Bewerber eine Rolle bei der Arbeitgeberwahl spielt.
