Pinoccio: Wo man selbst noch ein bisschen Kind sein darf

Karriere / 09.04.2024 • 15:18 Uhr
Pinoccio: Wo man selbst noch ein bisschen Kind sein darf
Alexander Schranz: „Bei uns sind die Lehrlinge vom ersten Tag an voll in das Unternehmen eingebunden und können ihre Talente und Stärken passend einbringen.“ Foto: ChancenLust: Marcel Hagen

Pinoccio Kinderparadies: Karrierestart mit hohem Spaßfaktor und in familiärer Atmosphäre. Lehrlingsausbilder Alexander Schranz im Interview.

In den letzten Jahren hat Ihr Unternehmen sechs Lehrlinge ausgebildet. Darauf kann man stolz sein…

Ja,  parallel zur üblichen Lehrlingsausbildung bilden wir immer einen Jugendlichen aus, welcher von verschiedenen Institutionen aufgrund von verschiedenen Beeinträchtigungen gefördert werden

Was lernen Lehrlinge in Ihrem Unternehmen? 

Bei uns ist die Ausbildung sehr umfangreich. Zur “normalen” Ausbildung im Handel kommen die Kommissionierung, das Handling un d der Verkauf von 2nd hand-Artikeln dazu, die sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Wir sprechen von etwa 10.000 Teilen pro Woche. Dies ist ein Arbeitsaufwand, der zusätzlich bewältigt werden muss.

Sie sind seit 2020 Lehrlingsausbilder und seit 2023 nehmen Sie auch die Lehrabschlussprüfungen im Wifi ab. Wie geht es Ihnen mit Ihrer Aufgabe?

Wenn ich behaupten würde, dass es einfach ist, ist das vielleicht der falsche Ausdruck, spannend trifft es schon eher. 😉 Es ist sehr unterschiedlich, wie die Lehrlinge sich zeigen und verhalten und vor allem wie eigenständig sie Aufgaben bewältigen können-, bzw. wollen.

Wie motivieren Sie Ihr Team?

Ich spreche den Lehrlingen viel Lob aus und organisiere zweimal im Jahr Veranstaltungen mit Lehrlingen. Wir besuchen dann ein lustiges Kabarett oder Ähnliches. Da es sehr familiär ist in unserem Betrieb, ist die Motivation eigentlich ein Leichtes.

Auf was legt der Lehrlingsausbilder besonderen Wert? 

Als letztes, lege ich Wert auf die Noten. Ich schaue mir gerne die Lernfächer an, dann kann man gleich feststellen, ob der Wille zum Lernen da ist, oder nicht. Priorität hat aber der Mensch, bzw der Lehrling. Ich mache mir das Bild nach drei Schnuppertagen, dann weiß und spüre ich viel über den Menschen vor mir.

Wie binden Sie die Eltern mit ein?

Es gibt regelmäßigen persönlichen und telefonischen Austausch mit den Eltern. Entwicklungen werden besprochen und evtl. Anpassungen gemeinsam umgesetzt. 

Gratulation zum „Ausgezeichneten Lehrbetrieb!“ Sie haben die Auszeichnung zum ersten Mal bekommen. Warum denken Sie, wurde Ihr Betrieb prämiert?

Bei uns sind die Lehrlinge vom ersten Tag an voll in das Unternehmen eingebunden und können ihre Talente und Stärken passend einbringen. Meine Einstellung ist: ein Sprung ins kalte Wasser mag unangenehm sein, fordert oftmals die Grenzen heraus, aber so lernen die Lehrlinge rasch schwimmen und sind bald sehr selbstständig. Und nicht zuletzt spielen Spaß und Humor bei uns eine zentrale Rolle.

Alexander Schranz

Ausbildung: Einzelhandel, Bürokaufmann, Großhandelskaufmann

Laufbahn: Lehre im Handel, Asfinag, Übernahme Pinoccio Kinderparadies 

Alter: 44

Familie: verheiratet, drei Kinder

Hobbys: biken, skitouren

www.pinoccio.at