„Die größte Tugend ist der Wille“

Lehrlinge bei LOT-Holzbau werden in ihrer Ausbildung gut gerüstet für ihre Karriere, meint Michael Frick, Lehrlingsausbilder bei LOT Holzbau in Feldkirch.
Seit dem Abschluss der Bauhandwerkerschule im Jahr 2022 sind Sie Lehrlingsausbilder. Was können Lehrlinge von Ihnen lernen?
Unsere Aufgaben sind sehr vielseitig und abwechslungsreich. Die Lehrlinge arbeiten bei vielen verschiedenen Projekten mit und bekommen Einblicke in unterschiedlichste Arbeitsbereiche. Ich habe selbst bereits die Lehre bei LOT Holzbau absolviert und bin seitdem im Betrieb tätig. Somit kann ich mich gut in die Lehrlinge hineinversetzen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Wir haben überwiegend gute Erfahrungen gemacht. Sie sind meistens sehr bemüht, fleißig und zuverlässig.
Welche Skills helfen Ihnen bei Ihrer Aufgabe?
Damit das Verhältnis zwischen Ausbildner und Lehrling harmoniert, ist es meiner Meinung nach besonders wichtig, dass man sich auf Augenhöhe begegnet. Ausbildner sollten im regelmäßigen Kontakt mit ihren Lehrlingen stehen und immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen haben.
Wie bewältigen Sie die Suche nach den Besten?
Wir haben bisher eigentlich kaum Werbung für die Lehrlingssuche gemacht. Die meisten Lehrling haben über Schnuppertage in den Schulen oder Mundpropaganda den Weg in unseren Betrieb gefunden. Wer sich für eine Lehre bei uns interessiert, muss vorher mindestens zwei Schnuppertage in unterschiedlichen Partien absolvieren. So bekommen die Jugendlichen bereits erste Einblicke und können besser entscheiden, ob die Stelle ihren Vorstellungen entspricht.
Was muss man den Jugendlichen bieten, was wollen sie?
Flexible Arbeitszeiten spielen auch in unserer Branche eine immer größere Rolle. Ein gutes Arbeitsklima, eine angemessene Bezahlung sowie Weiterbildungsmöglichkeiten sind weitere wichtige Punkte. All das wird in unserem Betrieb geboten. Gute Leistungen in der Schule werden bei uns sogar mit einer Prämie belohnt.
Wie wichtig sind Lehrlinge für den Betrieb?
Der Facharbeitermangel ist ein großes Thema. Durch die Ausbildung von Lehrlingen sichern wir uns frühzeitig qualifizierte Arbeitskräfte. Nach der Lehre haben sich bisher die meisten entschieden, bei uns im Betrieb zu bleiben, was für uns spricht. Außerdem findet ein spannender Wissenstransfers statt. Erfahrene Mitarbeiter geben ihr Wissen an die nächste Generation weiter. Umgekehrt bringen junge Menschen oft neue Perspektiven und Ideen in ein Unternehmen ein.
Was müssen künftige Lehrlinge haben?
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Darum macht man eine Lehre, um den Beruf zu erlernen. Die größte Tugend ist der Wille. Wenn ein Lehrling wirklich motiviert ist und etwas lernen will, kann er sehr viel erreichen. Das Wichtigste ist, die Talente der Lehrlinge zu fördern und ihnen Verantwortung zu übergeben, damit sie wachsen können.
Wie binden Sie die Eltern mit ein?
Gerade am Anfang der Lehre ist der Kontakt zu den Eltern wichtig, um eine gute Vertrauensbasis zu schaffen. Danach besprechen wir mit den Eltern meistens nur noch organisatorische Dinge. Ansonsten läuft die Kommunikation direkt mit dem Lehrling.
Michael Frick
Ausbildung: Zimmermann-Lehre und Bauhandwerkerschule
Laufbahn: Lehre bei der Firma LOT (2009)
Alter: 32 Jahre
Familie: In einer Beziehung
Hobbys: Fußball, wandern, Ski fahren