„Das Ganze ist viel näher an der Praxis”

Kultur / 25.05.2020 • 19:39 Uhr
Im Outdoor-Bereich wird künftig mehr möglich sein. Dass das Poolbar-Festival nach hinten verlegt wurde, kommt dem Veranstalter zugute. M. rhomberg
Im Outdoor-Bereich wird künftig mehr möglich sein. Dass das Poolbar-Festival nach hinten verlegt wurde, kommt dem Veranstalter zugute. M. rhomberg

Besucherzahlen im Kulturbereich teils angehoben. Poolbar-Chef Herwig Bauer blickt optimistisch in den Sommer.

wien Die Bundesregierung hat bereits Mitte Mai die schrittweise Wiedereröffnung von Kulturveranstaltungen, beginnend mit 29. Mai, angekündigt. Am Montag wurden die konkreten Auflagen präsentiert. „Ein Meter Abstand gilt nach wie vor als Grundregel“, unterstrich Neo-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne). Sollten die Sitze diesen in einem Haus nicht hergeben, müsse der seitliche Sitz freibleiben – die ventilierte Sitzverteilung in Form eines Schachbrettmusters werde damit möglich. Zugleich könne man unter bestimmten Umständen im Veranstaltungsbereich ab kommendem Freitag aber auch vom Sicherheitsabstand abweichen. So sollen Menschen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben, und vier erwachsene Menschen, die gemeinsam eine Veranstaltung besuchen, nebeneinander sitzen dürfen, so Mayer. Wenn durch diese Regelungen der Abstand von einem Meter unterschritten wird, dann ist im Publikum der Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Mehr Besucher bei Outdoor-Events

Für Musikfestivals und Openairs von großem Nutzen sein wird vor allem die Anhebung der möglichen Besucherzahl bei Outdoorevents ab 1. Juli. „Für Outdoorveranstaltungen können wir schon jetzt mehr Publikum ermöglichen“, kündigte Andrea Mayer an. Hier geht man über den bisher bekannten Dreisprung von 100 möglichen Besuchern ab 29. Mai, 250 ab 1. Juli und 500 respektive 1000 bei Vorliegen eines Sicherheitskonzeptes ab 1. August hinaus. So sind nun im Freien ab 1. Juli bis zu 500 Gäste erlaubt, ab 1. August sogar 750 respektive 1250, wenn ein entsprechendes Sicherheitskonzept erstellt wurde. Eine Maskenpflicht besteht outdoor übrigens nicht. „Da ist schon allerhand möglich“, berichtete Andrea Mayer.

„Mehr Möglichkeiten“

Poolbar-Chef Herwig Bauer freut sich über die konkrete Ansage der Regierung. „Die neuen Regelungen optimieren sicherlich die Voraussetzungen für eine Genehmigung und Umsetzung des Festivals. Das Ganze ist jetzt viel näher an der Praxis. Man merkt, dass Kulturschaffende aus der Praxis gefragt wurden – und vielleicht, nur vielleicht, haben wir auch unseren Teil dazu beitragen dürfen, indem wir unsere Konzepte an diverse Stellen geschickt haben“, sagt Bauer im VN-Gespräch.

Es kommt dem Veranstalter zugute, dass das Poolbar-Festival um einige Wochen nach hinten verlegt wurde (23. Juli bis 30. August). „Da haben wir bestimmt mehr Möglichkeiten. Außerdem kennen wir nun die unterschiedlichen Regelungen für den Innen- und Außenbereich“, sagt der Festivalleiter. Ein Gespräch mit den Verantwortlichen der Stadt Feldkirch könnte heute Klarheit bringen. Dabei soll es nähere Details geben, ob und in welcher Form das Sommerfestival durchführbar sein wird. Derweil hält Bauer an seinem Plan B fest, der diverse musikalische und literarische Formate im Freien vorsieht, teilweise auch sitzend, damit die Abstände entsprechend kontrolliert werden können. Neben national und international erfolgreichen Bands, wie Lou Asril, Oehl, Manu Delago Ensemble oder Mavi Phoenix, sollen auch Vorarlberger Bands ins Programm eingebunden werden. Auch auf die Jazzbrunches und das Raumfahrtprogramm mit Diskursen im öffentlichen Raum sollen Besucher nicht verzichten. VN-TAS

„Die neuen Regelungen optimieren die Voraussetzungen für eine Umsetzung des Festivals.“

„Das Ganze ist viel näher an der Praxis"