Buntspecht: “Live zu spielen haben wir sehr vermisst”

Feldkirch Für die sechsköpfige Wiener Indiepopband Buntspecht ging es in den vergangenen zwei Jahren erfolgsmäßig steil bergauf. Nach Monaten der Bühnenabstinenz geben sie heute im Rahmen des Poolbar-Festivals in Feldkirch ihr erstes Konzert seit dem Lockdown. Florentin Scheicher (Trompete, Melodica, Gesang) im VN-Interview.

Ihr habt einige Monate Bühnenabstinenz hinter euch. Wie habt ihr die Zeit während des Lockdowns erlebt?

Auf jeden Fall zurückgezogen, so wie es wohl allen Künstlern erging. Wir haben uns innerhalb der Band die meiste Zeit im Internet und übers Telefon ausgetauscht. Die Ruhepause haben wir auch dazu genutzt, an neuen Songs für unser drittes Album zu arbeiten, es hatte also auch etwas Positives.

Wie habt ihr als Künstler die Maßnahmen der Regierung empfunden? Waren sie eurer Meinung nach überzogen?

Auf der einen Seite waren die Schritte sicherlich notwendig, um das Virus in den Griff zu bekommen. Für uns Künstler war es aber schlecht gelöst, weil man anfangs nicht wusste, was erlaubt ist und was nicht. Es wurde schlecht kommuniziert und viele Bands hingen in der Luft. Manche Veranstaltungen konnten durchgeführt werden, andere wiederum nicht. Dadurch ist ein riesen Chaos in der Branche entstanden. Am Ende haben aber alle versucht das Beste daraus zu machen. Ich habe die Zeit genutzt, auch einfach einmal durchzuatmen, weil wir im letzten Sommer sehr viel unterwegs waren.

Eure Musik hat sich noch nie in eine Schublade stecken lassen, ist das bei den neuen Songs auch der Fall?

Auf jeden Fall. Wir sind gerade mitten in einem Prozess, wo wir selbst gespannt sind und es kaum erwarten können zu sehen, was am Ende dabei rauskommt. Sicher ist, dass auf dem neuen Album wieder viele verschiedene Genres und Gefühlswelten aufeinandertreffen werden.

Heute, Freitag, seid ihr beim Poolbar-Festival zu Gast. Wie fühlt es sich an, wieder auf einer Bühne stehen zu dürfen?

Das wird unser erstes Livekonzert seit Monaten. Wir sind alle schon superhappy, wieder im Bus zu sitzen, live zu spielen und unsere Fans persönlich zu treffen. Das haben wir alle sehr vermisst. Wir schätzen es natürlich auch, im Studio zu sein und zu arbeiten, aber live zu spielen ist für uns als Band natürlich essentiell. Die Zeit während des Lockdowns haben wir daher auch als eine sehr ungewisse empfunden, weil wir nicht wussten, wann wir wieder spielen dürfen. Das war schon verrückt. Man kann nur hoffen, dass es keinen zweiten Lockdown gibt, weil wir schließlich auch finanziell davon abhängen.

Was gibt es beim Poolbar-Festival zu hören?

Unser bunt gemischtes Repertoire, alle bisher erschienenen Lieder, aber auch einige neue Songs, die wir erst kürzlich eingespielt haben. Man darf gespannt sein.