“Die Gummistiefel sind unser bester Freund”

Zweiter Szene-Tag zwischen Sonne und Starkregen. So vielseitig wie das Wetter präsentierte sich auch die Musik.
Lustenau Die erste Festivalnacht hat nicht nur auf dem Gelände am Alten Rhein, sondern auch bei so manchem Camper Spuren hinterlassen. Zwischen Matsch und Pfützen erholen sich auch Vicky (26) und Vroni (24) aus Bayern von der langen Partynacht. “Wenn man das Szene Openair kennt, weiß man, dass es hier oft regnet und matschig ist. Wir haben aber ganz gut geschlafen und freuen uns auf den neuen Tag”, erzählt Vicky.

Gerade erst angereist sind Livio (19) und Nils (21) aus Arbon. “Der Matsch stört uns nicht, das ist eben typisches Festivalwetter”, sagen sie, während sie sich beim Kartenspielen auf den neuen Festivaltag einstimmen. “Die Gummistiefel sind an diesem Wochenende unser bester Freund”, betont Judith (24), die ihrer Freundin Mara (21) gerade die Haare neu flechtet. “Wir freuen uns sehr auf den neuen Tag.”


Während sich manche den Weg durch den Schlamm bahnen, um sich im Alten Rhein eine “Dusche” zu gönnen, schlendern andere gemütlich durch das Campingareal – vorbei an bunten Ständen mit Essen, Snacks und Kleidung.

Wer zwischendurch Gottes Hilfe sucht, ist beim Stand der Jungen Kirche Vorarlberg gut aufgehoben. Seit vielen Jahren ist sie ein fixer Bestandteil des Szene Openairs. “Wir wollen präsent sein und für die Menschen ansprechbar”, sagt Jugendseelsorger Fabian Jochum. “Viele Besucher kommen jedes Jahr vorbei – so entstehen schöne Begegnungen.” Besonders beliebt sind die T-Shirts mit Aufdrucken wie “be the light” oder “love like Jesus”, die dort verteilt werden. “Im Vergleich zu einem klassischen Sonntagsgottesdienst ist das hier eine andere Form von Kirche”, erklärt Jochum. “Aber genau darum geht es: Die Kirche kommt zu den Menschen – auch auf ein Festival.”

Die Hauptrolle spielt auch am zweiten Festivaltag die Musik. So wechselhaft wie das Wetter präsentieren sich auch die Bands – von rockig bis melodisch ist alles dabei. Für einen lauten Höhepunkt sorgt am frühen Nachmittag die schwedische Band Thrown mit lautstarkem Heavy-Metal-Sound. Popmusik vom Feinsten liefert der deutsche Sänger Kamrad, der mit seinen Hits “I Believe” und “It Feels So Good” nicht nur die Charts eroberte, sondern auch die Herzen vieler Szene-Fans im Sturm gewinnt. “Es ist unglaublich – die Sonne ist da! Habt ihr Bock, mit uns zu feiern?”, ruft er euphorisch ins Publikum. Die Stimmung in der Menge kocht, es wird getanzt, gesungen und gefeiert – auch beim krönenden Abschluss des Tages mit Aut of Orda und Rapper Ski Aggu.



Mit 8000 Besuchern war auch der zweite Festivaltag restlos ausverkauft. “Der Tag ist reibungslos verlaufen und das Team blickt motiviert auf den dritten Szene-Openair-Tag”, sagt Veranstalter Hannes Hagen. Was er sich persönlich wünscht? “Möglichst viele Sonnenstunden und einen überwiegend trockenen Festivalausklang.”












