Festspiele behalten Sponsoren

Kultur / 23.08.2020 • 21:06 Uhr
Der Vorarlberger Alexander Moosbrugger wird 2021 mit seiner Oper „Wind“ von den Festsielen in den Fokus gerückt. BF/Köhler
Der Vorarlberger Alexander Moosbrugger wird 2021 mit seiner Oper „Wind“ von den Festsielen in den Fokus gerückt. BF/Köhler

Präsident Hans-Peter Metzler spricht von „planmäßigem Verlauf“ der Sanierungsvorhaben.

Bregenz „Wir haben gesehen, dass wir eine starke Fangemeinde haben“, resümiert Festspielpräsident Hans-Peter Metzler die mit einem Konzert der Wiener Symphoniker zu Ende gegangenen Festtage, mit denen die Bregenzer Festspiele in der Pandemie-bedingt ausgefallenen Saison ein Lebenszeichen setzten. 3422 Besucher konnten bei den neun Veranstaltungen in den letzten acht Tagen gezählt werden. Man hätte noch einige Tickets zu vergeben gehabt, die Auslastung liegt bei 61 Prozent. Bestens besucht waren die kleinen Formate sowie das Konzert mit den Wiener Symphonikern unter Philippe Jordan, der damit als Chefdirigent des Orchesters Abschied nimmt und die Lebewohl-Tournee, die noch Auftritte in Wien und Grafenegg vorsieht, somit in Bregenz begann. Das Konzert habe sich auch zum emotional beglückenden Erlebnis entwickelt, erzählt Hans-Peter Metzler, Familienmitglieder von Jordan seien eigens aus der Schweiz angereist, um den in Zürich aufgewachsenen Maestro hier zu erleben.

Von der künstlerischen Seite her sowieso, aber auch aus unternehmerischer Sicht sei es die richtige Entscheidung gewesen, den Umfang der Festtage mit der Uraufführung der Oper „Impresario Dotcom“ von Lubica Cekovská so festzulegen, wie sie in den letzten acht Tagen realisiert wurden. Normalerweise hätte man ein solches Opernprojekt in einen kleineren Raum verlegt, womit die Gesamtauslastung wesentlich höher gewesen wäre. Eines der Konzerte fand im Kunsthaus statt, ansonsten sollte es zu keinem Schauplatzwechsel kommen. Man blieb im Festspielhaus, hatte dort ein Präventionskonzept mit strengen Hygienemaßnahmen und Abstandsauflagen ausgearbeitet und kann nun festhalten, dass alles gutgegangen ist.

Sponsorenverträge

Auf die diesbezüglich dokumentierten Maßnahmen wird man hoffentlich nur während der Vorbereitung der nächsten Saison zurückgreifen müssen. Hans-Peter Metzler wie auch Intendantin Elisabeth Sobotka, die jüngst in einem Gespräch mit den VN dazu Stellung nahm, sind zuversichtlich, dass 2021 alles wie geplant stattfinden wird und verweisen darauf, dass der Plan eine sehr umfangreiche Saison vorsieht. Wirtschaftliches Handeln ermögliche neben den großen Opern „Rigoletto“ auf dem See und „Nero“ im Haus eine Reihe zahlreicher weiterer künstlerischer Projekte. Dazu kommt, dass es Hans-Peter Metzler gelungen ist, praktisch alle Verträge mit den Sponsoren des Unternehmens trotz der Coronakrise um weitere drei Jahre zu verlängern. Diese und andere Solidaritätsbekundungen, wie sie beispielsweise auch von den Festspiel-Freunden kommen, werten die Festspiele vor allem in der schwierigen Pandemie-Zeit als Zeichen dafür, dass die Entscheidungen des Unternehmens goutiert werden.

Sanierung läuft planmäßig

Nach den vor wenigen Tagen erfolgten Gesprächen mit der für Kultur zuständigen Staatssekretärin Andrea Mayer geht der Festspielpräsident davon aus, dass auch die anstehenden Sanierungsarbeiten rund um die Seebühne und -tribüne, für die, wie berichtet, ein Stufenplan über mehrere Jahre ausgearbeitet wurde, definitiv ohne Zeitverzögerung umgesetzt werden können.

Die Entscheidung zur Absage der diesjährigen Saison Mitte Mai nach Bekanntgabe der behördlichen Auflagen für Veranstaltungen, ist, wie Metzler betont, gemeinsam mit Intendantin Elisabeth Sobotka und dem kaufmännischen Direktor Michael Diem immer wieder reflektiert worden. Auch jetzt kann er sagen, dass man keine andere Wahl hatte. Der Blick ist nach vorne gerichtet. Elisabeth Sobotka will die Saison 2021 auch im Licht des 75-Jahr-Jubiläums der 1946 gegründeten Festspiele sehen. Knapp 130.000 Menschen haben sich bereits ihr Ticket für „Rigoletto“ auf dem See gesichert. VN-cd

„Auch unsere Sponsoren halten in schwieriger Zeit zu uns. Das ist ein starkes Signal.“

Die Bregenzer Festspiele starten am 21. Juli 2021 mit der Oper “Nero” im Festspielhaus, Premiere der Wiederaufnahme von “Rigoletto” auf dem See am 22. Juli.