Die Mischung macht es aus

Neuzugänge und alte Bekannte treffen in der Galerie c.art aufeinander.
DORNBIRN Auch für die Galerie c.art war 2020 ein besonderes Jahr. Neben den Corona-Begleiterscheinungen war die Zeit vor allem vom Umzug aus der Dornbirner Innenstadt in den Gewerbepark am Fischbach geprägt. Nach der Eröffnungsausstellung und einer Schau mit Arbeiten des belgischen Künstlers Jus Juchtmans stehen Neuzugänge im Fokus: Die nun wieder zugängliche Gruppenausstellung „NEW IN vol.3“ versammelt neue Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Programm, neue Namen, internationales und Vorarlberger Kunstschaffen, als auch Raritäten.
Subjekt und Raum
Unter die letztgenannte Kategorie fällt eine Originalzeichnung des 1997 verstorbenen Victor Vasarely aus dem Jahr 1948. Das Blatt stammt aus dem Nachlass des französischen Künstlers, der zu den Begründern und bedeutendsten Vertretern der Op-Art zählt. Ebenfalls seltener anzutreffende Werke sind die digitalen Kombinationen aus Fotografie und Malerei des italienischen Künstler- und Ehepaares Fasoli M. & M. (Paola, Jahrgang 1943, und Giancarlo, Jahrgang 1941, „Marito & Moglie“), das sich in seinen „Spazio Interattivo“ betitelten Arbeiten mit dem Verhältnis Subjekt und Raum auseinandersetzt. David Murray, in Vorarlberg lebender Fotograf schottischer Herkunft, bekannt für seine aufwendig inszenierten Bildwelten und modellhaften Bühnenräume, überrascht mit jüngsten Objekten aus bemaltem und vergoldetem Ton. Gitter und Raster gehören hingegen unbedingt zum künstlerischen Vokabular von Gerold Tagwerker, und auch Ty Waltinger bleibt mit der Verwendung von kostbaren alten Farbpigmenten und den Einwirkungen der Natur auf seine Bilder bei seinen Leisten. Skulpturales stammt vom Italiener Silvio Santini, der von der konkreten Kunst beeinflusst, in klassischem Carrara-Marmor ein Wechselspiel von Raum und Fläche, Innen und Außen, Konstruktion und Emotion, inszeniert, während die kleinen Kissen aus Gips von Mathias Garnitschnig alles andere als weiche Ruhepolster sind.
Reduziert – opulent
Sanfte Rundungen sind nichts für den Zürcher Künstler Heinrich Bobst. Seine auf geometrischen Maximen basierenden Objekte aus beschichtetem und bedrucktem Acrylglas sind minimalistisch-konstruktiv angelegt, konterkarieren ihre formale Reduziertheit aber durch ein opulentes, schillerndes Farbspiel. Mit der Wirkung von Farbe und Licht befasst sich auch die Dornbirner Künstlerin Miriam Prantl, die jüngst für das Vorarlberg Museum eine Lichtinstallation realisierte. Seit Jahren eine Fixstarterin im Galerieprogramm, definieren auch in ihren neuesten Gemälden Raster und Bänder, klare Strukturen und Ordnung, den Raum in der Malerei. Klebeband taucht auch in den Papierarbeiten der Wiener Künstlerin Doris Piwonka auf, die mit abstrakter Malerei derzeit auch im Kunstforum Montafon zu sehen ist. Mit ihrem Up-Cycling von Material markiert sie den vielleicht spannendsten Neuzugang in der Galerie c.art, wenn sie die in den Gemälden benutzten Tapes auf dem Papier einsetzt.
Geöffnet in der Galerie c.art, Dr.-Anton-Schneider-Straße 28 b, Dornbirn, Mi bis Fr von 10 bis 18 Uhr, Sa von 10 bis 13 Uhr sowie nach tel. Vereinbarung: 05572/312310.