Wie ein Statement

Kultur / 13.08.2021 • 21:00 Uhr
Andris Nelsons dirigierte die Aufführung der 3. Sinfonie von Gustav Mahler durch die Wiener Philharmoniker, Chöre und Solistin Violeta Urmana. SF/Borelli
Andris Nelsons dirigierte die Aufführung der 3. Sinfonie von Gustav Mahler durch die Wiener Philharmoniker, Chöre und Solistin Violeta Urmana. SF/Borelli

Mahlers Dritte mit den Wiener Philharmonikern zählt zu den Konzerthighlights des Sommers.

Salzburg In Bregenz war es Wagners „Rheingold“, in Salzburg die 3. Sinfonie von Mahler. Die Aufführung beider Werke stand wenige Wochen vor Festspielbeginn aufgrund der Besetzung noch in Frage. Wagner braucht ein großes Instrumentarium und Solisten (und wurde zum Ereignis), Mahler zusätzlich noch Chöre, darunter einen Kinderchor. In Salzburg herrscht Maskenpflicht, die das Publikum zwei Stunden lang in Kauf nimmt. Der überlangsame 4. Satz wirkt niemals wie ein Makel, er markiert die Art der Auseinandersetzung von Andris Nelsons mit den existenziellen Themen, die Mahler hier über Klänge als philosophische Welterkundung vermittelt, erzählen lässt.

Nelsons setzt auf Plastizität, Intensität und Dringlichkeit, die ihm die Wiener Philharmoniker liefern, die vor allem in den Bläserreihen jene Klangschönheit erreichen, die das Orchester auszeichnet. Mahlers Dritte wurde zum Statement, zum Triumph – mitgestaltet vom Chor des Bayerischen Rundfunks, abrufbar noch über die ORF-Mediathek. VN-cd