Theater für alle Generationen

Kultur / 08.09.2022 • 19:45 Uhr
Stephanie Gräve war Gast in der Sendung Vorarlberg LIVE. 
Stephanie Gräve war Gast in der Sendung Vorarlberg LIVE. 

Landestheater macht aktive Begegnung mit der Vielfalt des Theaters möglich.

Bregenz Die Welt gibt derzeit wenig Anlass zu Optimismus. „Wir machen aber trotzdem weiter mit Theater“, betont Landestheaterintendantin Stephanie Gräve bei der Präsentation der theaterpädagogischen Angebote der Spielzeit 2022/23. Man investiere, wenn auch unter schwierigen Voraussetzungen, sehr viel Kraft und Engagement in die Zukunft des Theaters. Dazu gehört auch ein speziell auf Kinder und Jugendliche zugeschnittenes Programm. Dabei sollen aber keineswegs nur die jungen Theaterfreunde angesprochen werden. „Auch die Stücke ab zwei Jahren machen für 90-Jährige Spaß“, unterstreicht Gräve. Die Theaterpädagogik als wichtiger Bestandteil der künstlerischen Arbeit des Vorarlberger Landestheaters ermöglicht allen Generationen eine aktive Begegnung mit der Vielfalt des Theaters. „Uns ist es wichtig, dass das Theater auch als außerschulischer Lernort wahrgenommen wird“, sagt Chefdramaturg Ralph Blase.

Mobile Stücke

Das Familienstück „Alice im Wunderland“ für Kinder ab sechs Jahren, das am 24. November im Großen Haus Premiere feiert, sei eines der besten Beispiele wie Theater auch generationenübergreifend funktionieren kann. In der Box wird die Saison mit King Kong Vivienne (14+), einem Stück von Vivienne Causemann über die Rollenbilder junger Frauen, eröffnet. Die Box des Landestheaters wird Schauplatz für Stücke wie „Wutschweiger“, „Frida – Viva la Vida“ oder Else (ohne Fräulein). Auch mit John Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“, das Themen wie Diversität, Armut und Freundschaft behandelt, will man verstärkt Schulen ansprechen. „Erdbeben in London“ von Mike Bartlett widmet sich unterdessen der Klimakrise und der Zukunftsangst. „Wir zeigen Produktionen, die junge Menschen in ihrer Lebensrealität abholen“, erklärt Blase. Das junge Landestheater produziert weiterhin Klassenzimmerstücke, bei denen die Schule zur Bühne umfunktioniert wird. Neben „Der Betörende Gesang des Zaubervogels“ (6+) und „Wild!“ (8+), wird auch „Ronny von Welt“ (10+) und der „Schwalbenkönig“ (12+) als mobile Produktion angeboten. Einen Einblick hinter die Kulissen wird es im Rahmen von Theaterführungen oder Probenbesuchen gegeben. In „Familien-Box“ werden in diesem Jahr Gastspiele und Workshops für Kinder ab zwei Jahren angeboten. Eröffnet wird die Saison von der Theatergruppe Lottaleben & theater.nuu, die das Stück „Fliegen Lernen“ im Großen Haus zeigen.

Schulprogramm

Der Austausch mit den Schulen soll künftig noch weiter ausgebaut werden, informiert Ralph Blase, unter anderem soll die Zusammenarbeit mit den Theatercoaches Markus Riedmann und Michael Schiemer intensiviert werden. „Wir entwickeln ein spezielles Workshopprogramm, damit wir noch mehr Menschen erreichen können.“ Dass die Arbeit für das junge Publikum von Erfolg gekrönt ist, zeige etwa die Produktion „Else (ohne Fräulein)“ von Thomas Arzt, die für den Stella*22 in der Kategorie „Herausragende Produktion für Jugendliche“ nominiert ist und Anfang Oktober in Wien gezeigt wird. VN-TAS

„Das Theater soll auch als außerschulischer Lernort wahrgenommen werden.“

Schauspieler Nico Raschner im Klassenzimmerstück „Wild!“.  Anja Köhler
Schauspieler Nico Raschner im Klassenzimmerstück „Wild!“.  Anja Köhler
Theater für alle Generationen

Saisoneröffnung:17. September, “Die heilige Johanna der Schlachthöfe”; Programm: landestheater.org