Mit dem Fahrrad auf die Achterbahn

Eisenhagel 2 – Die Krah
Martin G. Wanko, Edition Keiper, 352 Seiten
Martin G. Wankos Eisenhagel-Krimi setzt sich mit „Die Krah“ fort.
Krimi Die 80er, die 90er und die besten Hits von heute oder anders auf den Punkt gebracht 120 Beats per minute (bpm). In diesem rasanten Tempo brettert auch der zweite Band der Steiermark-Krimis von Martin G. Wanko durch Eisenhagel. Tief einatmen empfiehlt sich, bevor mit Protagonistin Jenny die Serpentinen hinauf gestrampelt wird. Am besten man bleibt gleich im Sattel, lässt sich den frischen Fahrwind um die Ohren wehen und liest Seite 1 bis 345 ganz nach EAV-Hit-Manier: „Einmal kurz aufs Gas, und schon bin ich dada …“
Wie in Band 1 „Eisenhagel – Der Krampuslauf“ dreht sich alles wieder um die Freunde Jenny und Kevin sowie Annika. Obwohl es schon fast ein Jahr her ist, sind sie nach dem Tod von Daniel immer noch in einer Art Schockstarre. Vor allem Annika, die mit ihm liiert war. Als sie sich endlich aufrafft, mit Jennys Hilfe seine Wohnung zu räumen, finden sie hinter der Kastenwand eine Malerei, signiert von Daniel, die ein Mädchen auf einer Wanderung vom Berg ins Tal zeigt. Dunkle Haare, braune Augen. Irgendwie unheimlich und anziehend zugleich. Es könnte der Eisenhagler sein, der Berg zwischen Eisenhagel und Hagenbluten, ein ähnliches Jeder-kennt-jeden-Kaff. Und seit jeher verfeindet mit den Bewohnern auf der anderen Seite. Doch Jenny ist fasziniert von dem Mädchen, das nach der Signierung von Daniel gemalt wurde, nimmt Jenny das Bild mit nach Hause. Was sie nicht ahnt, sie holt damit den Feind in die eigenen vier Wände. Die Malerei macht was mit ihr – aber was?
Seth und die Magie der Krah
Ähnlich geht es ihr mit Edi. Er ist der neue Pächter des Dorfgasthauses. Ohne viel Aufsehen verwandelt er das Wirtshaus Die Krah in ein hippes Nobel-Restaurant. Überhaupt entpuppt er sich als Retter der Eisenhagler oder besser des Krampuslaufes, denn als der Hauptsponsor abspringt, hat Edi gleich einen neuen an der Hand. In Jenny kribbelt es und auch der muskulöse Mr. Cocktail ist spitz auf die junge, fesche Frau. Wäre da nicht das Tattoo von Seth, eine zwielichtige Gottheit im alten Ägypten, auf seinem Rücken. Nicht zu vergessen die gestohlene Antilope im Gehege hinter der Krah. Wankos Krimi rast wie die Achterbahn über Auf und Abs und Loopings. Das führende Motto bleibt: Vier gewinnt. Auch wenn es nur noch drei sind. Der Plot wummert im Viervierteltakt und lässt den Leser in den rasanten Rhythmus versinken. We will rock it – bis mit Band 3 der dritte und letzte Teil der Trilogie erscheint. Oida! CRO