Tiefgründig, beunruhigend und kraftvoll

Kultur / 09.03.2023 • 13:15 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Mit der Produktion "Vessel" startet das Bregenzer Tanzfestival in die Saison 2023.<span class="copyright">Yoshikazu Inoue</span>
Mit der Produktion "Vessel" startet das Bregenzer Tanzfestival in die Saison 2023.Yoshikazu Inoue

Bregenzer Frühling startet in die neue Saison.

Bregenz Unter dem Motto „Tiefgründig, nicht kategorisierbar, visionär, klassisch, laut, fröhlich, lebendig, episch, reflektierend, bewegend, mächtig, jung und frisch“ startet der Bregenzer Frühling 2023 zum 36. Mal in jährlicher Folge zu einem hochkarätigen, internationalen Tanzfestival.

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Von März bis Juni 2023 kommen fünf Weltklasse-Compagnien aus Frankreich, Spanien, Deutschland und Großbritannien nach Bregenz, um das Publikum mit ausdrucksstarken Performances in die vielfältige und atemberaubende Welt des Tanzes entführen.

Richard Siegal // Ballet of Difference am Schauspiel Köln: XERROX VOL. 2  <span class="copyright">Thomas Schermer</span>
Richard Siegal // Ballet of Difference am Schauspiel Köln: XERROX VOL. 2 Thomas Schermer

Die allesamt österreichischen Erstaufführungen im Bregenzer Festspielhaus bieten unterschiedliche Bewegungssprachen und Ausdrucksformen sowie Tanzstile und sprechen mit ihren inhaltlichen Darbietungen eine breite Altersklasse an. Abgerundet wird das Hauptprogramm von einer Uraufführung des aktionstheater ensemble im Theater KOSMOS in Bregenz.

Israel Galván Company: Seises.    <span class="copyright">Natalia Benosilio</span>
Israel Galván Company: Seises. Natalia Benosilio

Los geht es am Samstagabend mit „Vessel“, einer Produktion aus dem Jahr 2015. Das faszinierende Werk des belgisch-französischen Choreografen und Tänzers Damien Jalet (46), das er gemeinsam mit dem japanischen, Künstler Kohei Nawa (47) entwickelt hat, präsentiert sich tiefgründig, beunruhigend und kraftvoll zugleich. Nominiert bei den Laurence Olivier Awards 2020 als „beste neue Tanzproduktion“ ist „Vessel“ ein symbiotisches Werk zwischen Skulptur und Choreografie. Die Verschmelzung zwischen dem Bühnenbild und den Tänzern lässt eine unvergessliche, visuelle Metamorphose von außergewöhnlichen Körpern entstehen. Die charakteristischen, scheinbar kopflosen Posen, verbergen die Gesichter der Tänzer und verleihen ihnen Anonymität. Der Konflikt zwischen Körper und Geist wird im Tanz aufgegriffen. Die Weltsicht, die dieser skulpturale Tanz zeichnet, geht über das Genre der darstellenden Kunst hinaus.

Emanuel Gat: LOVETRAIN 2020.  <span class="copyright">Julia Gat</span>
Emanuel Gat: LOVETRAIN 2020. Julia Gat

Damien Jalet ist ein französisch-belgischer Choreograf und Tänzer, dessen Arbeiten international aufgeführt werden. Mit seinem Anspruch, sich im Dialog mit anderen Medien immer wieder neu zu erfinden, bezieht er bildende Kunst, Musik, Kino, Theater und Mode in seine Produktionen mit ein.

Akram Khan Company: Jungle Book reimagined.<br> <span class="copyright">Ambra Vernuccio</span>
Akram Khan Company: Jungle Book reimagined.
Ambra Vernuccio

Kohei Nawa ist ein multidisziplinärer Künstler, dessen vielfältige Praxis die Wahrnehmung des virtuellen und physischen Raums erforscht und die Beziehung zwischen Natur und Künstlichkeit sowie zwischen dem Individuum und dem Ganzen untersucht und veranschaulicht, wie sich Teile wie Zellen zu komplexen und dynamischen Strukturen zusammenlagern.

aktionstheater ensemble: Morbus Hysteria – Wir haben alle recht.<span class="copyright">Stefan Hauer</span>
aktionstheater ensemble: Morbus Hysteria – Wir haben alle recht.Stefan Hauer

Vessel

Damien Jalet Belgien // Kohei Nawa Japan // Théâtre National de Bretagne Frankreich

Samstag, 11. März 2023 // 20 Uhr, Festspielhaus Bregenz

Spieldauer: 60 min

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