Meisterliche Interpretation von Verdi und Bruckner

Kultur / 23.08.2023 • 12:20 Uhr
Muti begeisterte das Publikum mit seiner Verdi- und Bruckner-Interpretation. <span class="copyright">SF/Marco Borrelli</span>
Muti begeisterte das Publikum mit seiner Verdi- und Bruckner-Interpretation. SF/Marco Borrelli

Riccardo Muti sorgt bei den Salzburger Festspielen für Begeisterung.

Salzburg Bei den Salzburger Festspielen hat Riccardo Muti erneut seine außergewöhnliche Musikalität und beeindruckende Interpretationskraft unter Beweis gestellt. Als unbestrittene Autorität in Sachen Verdi gelang es Muti, das Publikum mit einer fesselnden Aufführung zu begeistern. Der mittlerweile stolze 82-jährige Dirigent leitete die Wiener Philharmoniker in einer Aufführung von Verdis “Quattro pezzi sacri” sowie Bruckners Siebter Symphonie und entführte die Zuhörer in ein tiefes musikalisches Erlebnis.

Der Stardirigent führte den Wiener Staatsopernchor mit sicherer Hand. <span class="copyright">SF/Marco Borrelli</span>
Der Stardirigent führte den Wiener Staatsopernchor mit sicherer Hand. SF/Marco Borrelli

Bei Verdis “Quattro pezzi sacri” zeigte Muti eine subtile Herangehensweise, die von einer inneren Ruhe geprägt war. Diese Ruhe durchzog die Aufführung und verlieh den Werken einen opernhaften Charakter, der den sakralen Charakter der Kompositionen unterstrich. Dabei verstand es Muti, den Wiener Staatsopernchor mit sicherer Hand zu führen. Die Stücke wurden mit großer dramatischer Kraft und emotionaler Intensität dargeboten, die das Publikum in ihren Bann zog. Mutis sorgfältige Akzentuierung jeder Note und Phrase brachte die Komplexität und tiefe Emotionalität der Werke eindrucksvoll zur Geltung.

Bei "Quattro pezzi sacri" zeigte Muti eine subtile Herangehensweise. <span class="copyright">SF/Marco Borrelli</span>
Bei "Quattro pezzi sacri" zeigte Muti eine subtile Herangehensweise. SF/Marco Borrelli

Einen bemerkenswerten Kontrast zur Verdi-Interpretation bildete die Aufführung von Bruckners Siebter Sinfonie. Hier verortete Muti die Sinfonie eher in irdischen Sphären und beeindruckte durch dynamische Flexibilität und klare Strukturen. Muti schuf eine Aufführung, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt war. Er setzte auf die Stärken des Orchesters, insbesondere auf die kraftvollen Blechbläser und die edlen Streicher, die eine raffinierte Balance zwischen italienischer und österreichischer Tradition boten.

Die deutsche Sopranistin Serafina Starke. <span class="copyright">SF/Marco Borrelli</span>
Die deutsche Sopranistin Serafina Starke. SF/Marco Borrelli

Bei Bruckners Siebter Symphonie zeigte sich Mutis feines Verständnis für die musikalische Gestaltung. Seine Herangehensweise, die er von dem großen Dirigenten Sergiu Celibidache übernommen hat, war von Zurückhaltung und Eintauchen in die Musik geprägt. Die Aufführung war geprägt von Schönheit, Demut und Pracht.

Bei Bruckners Siebter Symphonie zeigte sich Mutis feines Verständnis für die musikalische Gestaltung. <span class="copyright">SF/Marco Borrelli</span>
Bei Bruckners Siebter Symphonie zeigte sich Mutis feines Verständnis für die musikalische Gestaltung. SF/Marco Borrelli

Insgesamt gelang es Muti, das Publikum auf eine musikalische Reise von tiefer emotionaler Bedeutung mitzunehmen. Seine Herangehensweise als Dirigent ging über rein technisches Können hinaus – er verstand es, eine emotionale Verbindung herzustellen und die tieferen Schichten der Kompositionen auszuloten. Die stehenden Ovationen und der Jubel des Publikums und der Wiener Philharmoniker waren die verdiente Anerkennung für Mutis meisterhafte Interpretation von Verdi und Bruckner.

Stehenden Ovationen und Jubel des Publikums. <span class="copyright">SF/Marco Borrelli</span>
Stehenden Ovationen und Jubel des Publikums. SF/Marco Borrelli

Seine musikalische Partnerschaft auf Augenhöhe mit den Musikern und sein tiefes Verständnis der Werke zeichnen Muti als herausragenden Dirigenten aus.