Solo einer aufstrebenden Musikerin

Kultur / 02.10.2023 • 19:29 Uhr
Die Vorarlbergerin Johanna Bilgeri begeisterte das Publikum. mathis.studio
Die Vorarlbergerin Johanna Bilgeri begeisterte das Publikum. mathis.studio

Das Symphonieorchester Vorarlberg eröffnete am Wochenende die Saison.

Feldkirch, Bregenz Das Konzertprogramm versprach eine faszinierende musikalische Reise durch die Werke verschiedener Komponisten. Der Abend begann mit der Ouvertüre zur Oper „La scala di seta“ von Gioacchino Rossini. Die Ouvertüre beginnt mit einem fröhlichen und beschwingten Allegro, das den Zuhörer mit seinem lebhaften Tempo und den verspielten Melodien in seinen Bann zieht, Streicher und Bläser harmonieren miteinander und schaffen ein lebendiges Klangbild. Auf das schwungvolle Allegro folgt ein ruhigeres, lyrisches Adagio, das eine kurze Verschnaufpause bietet, bevor die Ouvertüre zu ihrem lebhaften Beginn zurückkehrt und mit einem dynamischen Crescendo endet.

Der Höhepunkt des Abends war zweifellos der Soloauftritt von Johanna Bilgeri, einer aufstrebenden Fagottistin aus Vorarlberg, die das „Konzert für Fagott und Orchester in F-Dur“ von Johann Nepomuk Hummel interpretierte. Dieses Stück zeichnet sich durch schnelle Passagen und große Sprünge aus. Hummel, der im späten 18. Jahrhundert geboren wurde, war nicht nur ein herausragender Virtuose am Klavier, sondern auch ein angesehener Komponist seiner Ära. Sein „Konzert für Fagott und Orchester in F-Dur“, das im Jahr 1804 komponiert wurde, zählt zweifellos zu den herausragenden Werken in Hummels Repertoire.

Der erste Satz, „Allegro moderato“, eröffnete mit einem lebhaften Orchesterthema, das von Johanna Bilgeri am Fagott virtuos aufgegriffen wurde. Dabei gelang es ihr meisterhaft, das Fagott als Soloinstrument in den Vordergrund zu stellen, während das Orchester eine unterstützende Rolle spielte. Die Musik sprühte vor Energie und beinhaltete virtuose Passagen für das Fagott, die die technische Fähigkeit der jungen Solistin eindrucksvoll zur Schau stellten. Im zweiten Satz, „Romanza: Andantino e cantabile“, erlebten wir einen wundervollen Kontrast. Hier zeigte die junge Bregenzerwälderin ihre lyrische Seite und verlieh der Musik eine zarte Melodie, die eine Ruhe und Schönheit ausstrahlte, welche den Hörer in eine verträumte Stimmung versetzte. Der dritte Satz bildete einen lebhaften und fröhlichen Abschluss des Solokonzerts. Johanna Bilgeri spielte mit sicherer Virtuosität, während das Orchester den lebendigen Hintergrund lieferte und somit den Höhepunkt des Konzerts darstellte. In diesem Satz vereinte die junge Fagottistin musikalisches Können, lyrische Schönheit und lebendige Spielfreude zu einem beeindruckenden Gesamterlebnis.

Nach der Pause erwartete das Publikum ein weiteres beeindruckendes Musikerlebnis. Beethovens 8. Sinfonie erreicht zwar nicht die epischen Ausmaße seiner Neunten, ist aber dennoch ein Meisterwerk mit eigener, unverwechselbarer Identität. Sie ist ein herausragendes Beispiel für Beethovens Fähigkeit, mit musikalischer Form und Struktur zu experimentieren, und zeugt von seinem unbändigen schöpferischen Geist.

Das SOV stellte einmal mehr seine außergewöhnliche Klasse und Qualität unter Beweis und interpretierte Beethovens Musik mit Präzision und Leidenschaft. VN-AMA

Orchester für alle, Freitag. 6. Oktober, 17.30 Uhr, Marktplatz Dornbirn