Ein Blick in Zimmer, die es nicht gibt

Kultur / 19.10.2023 • 15:45 Uhr
In diesem Jahr stand der Lyrikpreis unter dem Motto „in einem zimmer sitzen das es nicht gibt“.  <span class="copyright">edition v</span>
In diesem Jahr stand der Lyrikpreis unter dem Motto „in einem zimmer sitzen das es nicht gibt“. edition v

Feldkircher Lyrikpreis 2023: Die Siegerinnen stehen fest.

Feldkirch Der diesjährige Feldkircher Lyrikpreis stand unter dem Motto „in einem zimmer sitzen das es nicht gibt“, eine inspirierende Zeile aus einem Gedicht der letztjährigen Preisträgerin Ann Kathrin Ast. Autoren wurden eingeladen, sich lyrisch mit diesem Gedanken auseinanderzusetzen, und es entstand eine beeindruckende Sammlung von Arbeiten, die im Sommer von einer Jury bewertet wurden.

Im vergangenen Jahr konnte sich Ann Kathrin Ast (2. von links) durchsetzen.   <span class="copyright">Theater am Saumarkt</span>
Im vergangenen Jahr konnte sich Ann Kathrin Ast (2. von links) durchsetzen. Theater am Saumarkt

Die Jury, bestehend aus Ann Kathrin Ast, der Autorin Sophie Reyer, der Literaturvermittlerin Marie-Rose Rodewald-Cerha und dem Schriftsteller Ferdinand Schmatz, hatte die schwierige Aufgabe, aus der Fülle der Einsendungen die Preisträger zu ermitteln. Am Ende setzten sich Sabine Göttel und Slata Roschal durch.

Sabine Göttel ist die Siegerin des Feldkircher Lyrikpreises 2023.   <span class="copyright">privat</span>
Sabine Göttel ist die Siegerin des Feldkircher Lyrikpreises 2023. privat

Die Preisträgerin Sabine Göttel, 1961 in Homburg/Saar geboren, hat ein beeindruckendes Werk vorgelegt. Nach dem Studium der deutschen und französischen Literatur und einer Promotion über Marieluise Fleißer veröffentlichte sie eine Reihe von Gedichten, Prosatexten und Theaterstücken. Auszeichnungen und Engagements zeugen von ihrem Talent und ihrem Beitrag zur deutschen Literatur- und Theaterlandschaft. Sophie Reyer hebt hervor, wie Göttel alte Stilmittel in ein neues Licht rückt, Regeln aufzeigt und bricht, um die Essenz der Poesie zu entdecken. Die Beherrschung der Alliteration und des Binnenreims, gepaart mit einem lebhaften Rhythmus, verleihen ihren Werken Lebendigkeit und Tiefe zugleich.

Slata Roschal gewann den 2. Preis.   <span class="copyright">Ammy Berent</span>
Slata Roschal gewann den 2. Preis. Ammy Berent

Slata Roschal, die Gewinnerin des 2. Preises, ist eine Stimme der jungen Generation, geboren 1992 in St. Petersburg. Ihr akademischer und literarischer Werdegang spiegelt eine tiefe Auseinandersetzung mit der deutschen und russischen Literatur wider. Ihre Texte, so Marie-Rose Rodewald-Cerha, laden zum Nachdenken über Selbstverständlichkeiten ein und schaffen eine Balance zwischen Sehnsucht und Freiheit.

Wie in den vergangenen Jahren wird auch in diesem Jahr wieder ein Publikumspreis vergeben. Die Leserinnen und Leser haben bis 20. November die Möglichkeit, online auf der Homepage feldkircher-lyrikpreis.at oder während des Poesiefestivals ihre Favoriten zu wählen. Am 25. November dürfen sich die Lyrikbegeisterten freuen, wenn ab 19 Uhr im Saumarkt Theater Feldkirch die literarischen Stimmen erhoben, die Gewinner präsentiert und der Publikumspreis des 21. Feldkircher Lyrikpreises 2023 vergeben werden.

Der Sammelband vereint die Werke von Göttel und Roschal sowie die Beiträge der Nominierten.<span class="copyright">edition v</span>
Der Sammelband vereint die Werke von Göttel und Roschal sowie die Beiträge der Nominierten.edition v

Anthologie

Besondere Erwähnung verdient die von der Edition V herausgegebene Anthologie. Der Sammelband vereint die Werke von Göttel und Roschal sowie die Beiträge der Nominierten für den Publikumspreis und stellt somit eine wichtige literarische Sammlung dar.

Erika Kronabitter hat den Feldkircher Lyrikpreis initiiert. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="copyright">Kronabitter</span>
Erika Kronabitter hat den Feldkircher Lyrikpreis initiiert.  Kronabitter

Der Feldkircher Lyrikpreis, 2003 von Erika Kronabitter ins Leben gerufen, ist eine wichtige Plattform für deutschsprachige Lyrik. In einer Zeit, in der Lyrik vielleicht als altmodisch gilt, erinnert dieser Wettbewerb daran, dass die Kraft der Worte, in Gedichten gebündelt, nach wie vor aktuell und berührend ist.