24 musikalische Überraschungen

Kultur / 30.11.2023 • 20:38 Uhr
Hanna Bachmann: „Es gibt so viele musikalische Schätze, dass es die eigentliche Herausforderung war, mich auf nur 24 Werke zu beschränken.“ Bachmann
Hanna Bachmann: „Es gibt so viele musikalische Schätze, dass es die eigentliche Herausforderung war, mich auf nur 24 Werke zu beschränken.“ Bachmann

Der musikalische Adventkalender von Hanna Bachmann geht heuer in die vierte Runde.

Wien Die Vorarlbergerin Hanna Bachmann hat auch in diesem Jahr wieder Bibliotheken und Archive durchforstet, um neben bekannten Werken und Komponisten auch Unbekanntes zu Gehör zu bringen. Dafür hat sie das ganze Jahr über Augen und Ohren offen gehalten, Ideen gesammelt und recherchiert. Herausgekommen sind 24 kurze Klavierstücke aus 300 Jahren Musikgeschichte von sechs Komponistinnen und achtzehn Komponisten aus fünfzehn Ländern.

„Es gibt so viele musikalische Schätze, dass es die eigentliche Herausforderung war, mich auf nur 24 Werke zu beschränken“, lacht die 30-Jährige. Vielfalt und Entdeckerfreude sind das Motto des Kalenders, der für Hanna Bachmann zu einem Herzensprojekt geworden ist.

Tag für Tag

Im hektischen Dezember kommen die fünfminütigen Videos der jungen Musikerin gerade recht, denn sie laden zum Innehalten und Eintauchen in die Musik ein. Dazu öffnen Musikliebhaber das digitale Kalendertürchen auf der Homepage von Hanna Bachmann und hören einführende Worte, erfahren Wissenswertes über die Werke und deren Hintergründe. Dies und die Musik nimmt Hanna Bachmann in ihrem Wohnzimmer auf. Tag für Tag wird dann im Advent der Inhalt des Kalenders enthüllt, wobei der Hörer selbst entscheidet, wann, wo und wie oft er sich das Video anschaut.

Die Zuhörer lernen Komponisten und ihre Musik kennen, denen sie im regulären Konzertbetrieb kaum begegnen. „Die Werke vieler Komponisten wurden zwar zu Lebzeiten aufgeführt, gerieten aber nach ihrem Tod in Vergessenheit, weil sie nicht mehr dem Zeitgeschmack entsprachen und das Interesse an neuerer Musik größer war“, erzählt Bachmann. Das gilt besonders für Komponistinnen, die in der Vergangenheit mit besonderen Hürden zu kämpfen hatten. So zeigt eine Studie von Melissa Panlasigui, dass nur knapp zwei Prozent der Werke in den Abonnementkonzerten der Orchester von Komponistinnen stammen. Hanna Bachmann ist sich dieser Problematik bewusst und so sind Komponistinnen regelmäßig in ihren Konzertprogrammen zu hören und auch im Adventkalender stark vertreten.

Ausgewogene Mischung

Daneben gibt es aber auch Musik von allseits bekannten und geschätzten Komponisten, deren kurze Klavierstücke neue Facetten ihres Schaffens aufzeigen. So entsteht eine ausgewogene Mischung aus Bekanntem und Unbekanntem, aus verschiedenen Epochen, Stilen und auch Ländern, um die Vielfalt der klassischen Musik für das Publikum erlebbar zu machen.

Hanna Bachmann wurde in Feldkirch geboren, wuchs in Röthis auf und erhielt ihren ersten Klavierunterricht im Alter von sechs Jahren. Nach dem Landeskonservatorium Feldkirch und Privatunterricht in Wien absolvierte sie ihre musikalische Ausbildung am Salzburger Mozarteum, wo sie 2017 mit Auszeichnung abschloss. Auftritte führten sie durch Europa, in die USA, nach Mexiko, Kanada, Israel und nach Saudi Arabien. Höhepunkte waren Auftritte im Wiener Musikverein, in der Berliner Philharmonie und beim Bonner Beethovenfest. Neben ihrer solistischen Tätigkeit ist sie Mitglied des Schwarzenberg Trios, betätigt sich als Liedbegleiterin und initiierte die Röthner Schlösslekonzerte. VN-AMA

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