“Das Cellospielen ist ein Teil von mir geworden”

Anna Schrottenbaum (17) über ihren Auftritt als Solistin beim Silvester- und Neujahrskonzert in Dornbirn.
Dornbirn Das Jugendsinfonieorchester Dornbirn unter der Leitung von Ivo Warenitsch und Matthias Seewald reist zum diesjährigen Silvester- und Neujahrskonzert musikalisch ans Mittelmeer. Die Rundreise führt von der Iberischen Halbinsel nach Frankreich über Italien, Albanien und Griechenland bis in den Libanon. Das Programm reicht von Jules Massenet, Marcel Khalife über Mikis Theodorakis und Jacques Offenbach bis hin zu Johann Strauss. Als Solistin steht die Wolfurter Cellistin Anna Schrottenbaum (17) auf der Bühne.
Wie bist du zum Cello gekommen und wie hat sich dein musikalischer Werdegang in der Folge gestaltet?
Ich habe Sol Gabetta bei einem Konzert im Fernsehen gesehen und war sehr beeindruckt von ihr und ihrem Instrument. Meinen ersten Cellounterricht erhielt ich im Alter von sieben Jahren bei Iza van Holen an der Musikschule Dornbirn. Mit 14 Jahren habe ich an das Musikgymnasium Feldkirch gewechselt und bekomme seitdem Unterricht bei Beatriz Blanco, erst an der Stella Vorarlberg und jetzt an der Musikhochschule Trossingen in Deutschland.

Was fasziniert dich an dem Instrument besonders?
Ich mag den warmen Klang des Cellos besonders gerne. Ich finde es schön, die Resonanz des Instruments, insbesondere beim Vibrato selber zu spüren. Es liegt ja an Brust und Knien am Körper an. Ich finde, das Cello ist facettenreich und vielseitig einsetzbar. Es reicht von zärtlichen Melodien bis zur erdigen Bassbegleitung.
Bist du in einer musikalischen Familie aufgewachsen? Woher kommt deine Leidenschaft für die Musik?
Musik hat in meiner Familie einen hohen Stellenwert, meine Eltern haben Wert darauf gelegt, dass mein Bruder und ich ein Instrument lernen und haben uns deshalb immer sehr unterstützt. Mit fortschreitendem Können ist auch meine Leidenschaft für die Musik und insbesondere für das Cello immer mehr gewachsen. Ich spiele schon seit über zehn Jahren Cello und es ist ein Teil von mir geworden.

Was bedeutet es dir, als Solistin beim Silvester- und Neujahrskonzert auf der Bühne zu stehen?
Es ist mir eine große Ehre, dass ich ein Solo spielen darf. Seit ich elf Jahre alt bin, spiele ich im Orchester mit und für mich waren die Solistinnen und Solisten schon immer ein Vorbild. Jetzt ist es bei mir so weit und darauf freue ich mich schon sehr.
Spielt Nervosität auch mit oder überwiegt die Vorfreude?
In den letzten Wochen war ich schon sehr nervös, wenn ich an meinen Auftritt gedacht habe, aber mittlerweile überwiegt die Vorfreude.

Was gibt es von dir zu hören und vor welche Herausforderungen stellt dich das Solo?
Ich spiele die Moses-Variationen von Paganini, arrangiert für Cello. Paganini war ein italienischer Violinist und Komponist. Dieses Stück hat er ursprünglich für Geige komponiert und das ist hörbar. Eine große Herausforderung liegt daher in den technischen Anforderungen des Stücks, wie zum Beispiel das Spielen schneller Läufe in hohen Lagen und künstlicher Flageoletts. Auch das Zusammenspiel ist nicht nur für mich, sondern auch fürs Orchester herausfordernd. Deshalb freut es mich sehr, dass Matthias Seewald ein wunderbares Arrangement geschrieben hat und wir so diese Herausforderungen gut meistern können.
Wie bereitest du dich auf deinen Auftritt vor?
Ich versuche, mir nicht zu viele Gedanken zu machen. Derzeit laufen die Proben für die Konzerte, als Abwechslung dazu ist körperliche Bewegung an der frischen Luft für mich recht wichtig.

Worauf liegt der Fokus des diesjährigen Programms?
Das Thema der diesjährigen Konzerte ist „Rund ums Mittelmeer“. Wir spielen ein abwechslungsreiches Programm mit ungewohnten Rhythmen und Klängen, die die Vielfalt des Mittelmeerraums zeigen werden.
“Es ist mir eine große Ehre, dass ich ein Solo spielen darf.”
Anna Schrottenbaum, Cellistin
Gibt es Musiker, die du als Vorbilder siehst, beziehungsweise dich besonders inspirieren?
Meine Professorin Beatriz Blanco ist meine größte Inspirationsquelle. Sie ist eine temperamentvolle Musikerin voller Leidenschaft für die Musik und das Cello. Sie motiviert mich sehr.
Hast du schon Pläne für deine musikalische Zukunft?
Ich möchte das Musizieren noch mehr genießen und freue mich jetzt erstmal auf die nächsten eineinhalb Jahre, in denen ich noch von meiner Professorin unterrichtet werde und dann schaue ich weiter.
Anna Schrottenbaum
Geburtsdatum: 5. Juli 2006
Wohnort: Wolfurt
Ausbildung: Musikgymnasium Feldkirch, Staatliche Hochschule für Musik Trossingen
Hobbys: Schifahren, Häkeln, Lesen
Lebensmotto: ‘s goht scho.
Silvesterkonzert: 31. Dezember 2023, 16:30 Uhr (ausverkauft), Kulturhaus Dornbirn
Neujahrskonzert: 1. Jänner 2024, 16:30 Uhr, Salonmusik ab 16 Uhr, Kulturhaus (Restkarten)
Neujahrskonzert in Hard: 3. Jänner, 19:30 Uhr, Spannrahmen; Salonmusik ab 19 Uhr
Tickets: Dornbirn Tourismus & Stadtmarketing, +43/557222188; dornbirn.info/events