Tschaka-Laka – Die Sprache der Musik

Feldkirch Nach dem Programm „Duo Sunshine“ mit Maria Neuschmid begibt sich Markus Linder wieder auf Solopfade. Im Theater am Saumarkt in Feldkirch präsentiert er sein zehntes Soloprogramm „Tschaka-Laka – Die Sprache der Musik“. Markus Linder entschlüsselt die Sprache der Musik und begibt sich auf eine Reise durch unser Klanguniversum. Wie entsteht ein Ohrwurm? Warum gibt es in Vorarlberg so wenig echte Liebeslieder? Was hat es mit der Zahlenmagie im deutschen Schlager auf sich? Warum ist Schwimmen auf Nudelsuppe gesund? Warum wäre bei den Dreharbeiten zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ beinahe Linders Melodika zum Einsatz gekommen? Und was hat der Toast Hawaii mit dem Ländle zu tun? Fragen über Fragen, die in „Tschaka-Laka“ beantwortet werden. Und wenn Markus Linder dann, seinem Idol Dean Martin auf den Fersen, mit Keyboard, Flügel, Hang, Kazoo, Melodika, Maraca und Ukulele den „Dancefloor“ mit Ganzkörpereinsatz rockt, bleibt kein Auge trocken.

Das neue Programm ist Ihr 10. Musik-Comedy-Programm – ein beachtliches Jubiläum. Was verstehen Sie unter Musik-Comedy?

Unter Comedy verstehe ich Kleinkunst, die im Gegensatz zum Kabarett nicht politisch ist. Die Grenzen sind fließend, und da ich am Flügel, am Keyboard, am Akkordeon und an einigen anderen kleinen Instrumenten ständig Musik mache, mir die Seele aus dem Leib singe und auch tanze, wird daraus eben Musik-Comedy.

Woher kommen die vielen Ideen, Konzepte und witzigen Einfälle?

Die Einfälle und Ideen kommen alle vom Ehepaar Linder im Teamwork. Sabine und ich reisen gemeinsam durchs Leben, halten Augen und Ohren offen, hören viel Musik und schreiben dies und das auf. Und wenn es dann darum geht, ein neues Programm zu entwickeln, holen wir die Ideensammlungen wieder hervor. Aber eines muss man gleich sagen: Die besten Ideen und Pointen kommen immer von Sabine!

Sie sind sehr vielseitig, was ist Ihre liebste künstlerische Tätigkeit – Film, Kabarett, Moderation?

Da ich seit 34 Jahren ausschließlich von meiner Bühnentätigkeit lebe, ist es von Vorteil, mehrere Standbeine zu haben. Ich habe das Privileg, alles, was ich mache, mit großer Freude und Begeisterung zu tun, die Mitwirkung bei „4 Frauen und ein Todesfall“ war sicher ein besonderes Highlight meiner Karriere. Die Königsdisziplin ist aber auf jeden Fall das eigene Programm. Wenn ich in ein Hotel einchecke, schreibe ich „Kabarettist“ als Beruf.

Als studierter Germanist war Ihnen die Sprache schon immer sehr wichtig. In allen bisherigen Programmen spielt vor allem der Dialekt – Vorarlberger oder Tiroler Mundart – eine große Rolle. Was fasziniert Sie daran?

Das neue Programm heißt „Tschaka-Laka – Die Sprache der Musik“. Und umgekehrt geht es um die Musik der Sprache. Jeder Dialekt hat seine eigene Melodie, und das fasziniert mich schon lange. Auch mein neues Programm ist voller subtiler Sprachspiele und Analysen von Sprache und Musik.

Sie nennen Dean Martin als Idol und Inspiration für das 10. Musik-Comedy-Programm. Was gefällt dem Musikexperten, der so viel weiß, an Dean Martin?

Ich wollte immer ein Entertainer sein. Ein Künstler, der das Publikum mit Leichtigkeit unterhalten und mitreißen kann. Und da ist Dean Martin mit seinem Gesangs- und Tanztalent, seinem unglaublichen Humor und seiner großen Lockerheit ein Vorbild für mich! In diesem Programm gibt es auch eine Dean-Parodie.

Was darf das Publikum vom neuen Programm erwarten?

Eine rasante Abfolge von Lebens- und Sprachbetrachtungen, garniert mit viel Musik, Liedern aus allen Stilrichtungen, von Soul bis Schlager, von Chanson bis Rock’n’Roll, von Volksmusik bis Mundart-Rock.

Sie starten Ihr Programm im Saumarkt. Warum sind Sie gerade mit dieser Spielstätte so verbunden?

Das Theater am Saumarkt ist einfach meine künstlerische Heimat. Seit Langem bringe ich alle meine Programme hier auf die Bühne. Und das hat zwei Gründe: Erstens fühle ich mich in diesem Kellertheater unheimlich wohl, ich habe mich an den Charme der dicken Säule in der Mitte gewöhnt. Und zweitens war es die Heimat der legendären Kabarettgruppe „Die Wühlmäuse“, geleitet von meinen Eltern Heiner & Trudy Linder, die in den 70er-Jahren gemeinsam mit dem Kulturkreis Feldkirch den Saumarkt gegründet haben. Das sind für mich also „die Bretter, die die Welt bedeuten“.