Heinz Tesar im Alter von 84 Jahren verstorben

wien Er schuf Bauten wie das Essl-Museum in Klosterneuburg oder die 2000 eingeweihte Kirche in der Wiener Donaucity, in Bregenz realisierte er zwischen 1981 und 1983 das Grass-Haus: Am Donnerstag ist der Architekt Heinz Tesar im Alter von 84 Jahren verstorben. Der Träger des Großen Österreichischen Staatspreises zeichnete für das Keltenmuseum in Hallein und das Auditorium des Institute of Science and Technology Austria in Klosterneuburg verantwortlich. Heinz Tesar wurde am 16. Juni 1939 in Innsbruck geboren, studierte von 1961 bis 1965 Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Roland Rainer. Nach Auslandsaufenthalten in Hamburg, München und Amsterdam gründete er 1973 sein eigenes Architekturbüro in Wien, 2000 folgte ein weiteres in Berlin. Nach der Schließung beider Büros und der Übergabe seines Nachlasses an das Architekturzentrum Wien verbrachte er seinen Lebensabend im Künstlerhaus in Baden. Das Schömer-Haus, bis 2015 Verwaltungszentrale der Baumarktkette Baumax, war nicht nur Firmensitz, sondern mit seiner ovalen Mittelhalle, den umlaufenden Galerien und der käfigartigen Feststiege zugleich repräsentative Heimat einer außergewöhnlichen Kunstsammlung, der er mehr als ein Jahrzehnt später mit dem Essl-Museum einen seiner Funktion untergeordneten und dennoch prägnanten Museumsbau schaffen konnte. Das Gebäude dient nach wie vor als Depot für die Werke der Sammlung Essl.
Für die Kirche „Christus, Hoffnung der Welt“ entwickelte Tesar den Einsatz von Lichtöffnungen für spirituelle Raumwirkungen weiter, den er bereits bei einer Kirche in Klosterneuburg unter Beweis gestellt hatte. Seit den 1980er-Jahren lehrte er an Universitäten in Europa und Amerika, 2008 wurde ihm die erste Einzelausstellung eines zeitgenössischen österreichischen Architekten in Japan gewidmet.