Hubert Matt und das Labor XXI

Zwischen Kunst und Wissenschaft in der Galerie.Z.
Hard Im Zentrum künstlerischer und wissenschaftlicher Forschung hat Hubert Matt (64) mit der Gründung des Labor XXI im Jahr 2021 einen Raum geschaffen, der die Grenzen zwischen Kunst und Wissenschaft neu auslotet. Die Ausstellung in der Galerie.Z, die am Donnerstag, 29. Februar, eröffnet wird, zeigt erstmals die Prototypen der ersten drei Logbücher, die einen grundlegenden Einblick in Matts künstlerische Forschungsarbeit geben.

Das Labor XXI ist nicht nur ein physischer Raum, sondern auch ein konzeptueller Rahmen, in dem Matt die künstlerische Arbeit als eine Form der Forschung begreift. Die Ausstellung, die als erste Exploration des Projekts zu verstehen ist, konzentriert sich auf die Auseinandersetzung mit Papier und Zeichnung sowie auf die Übergänge zwischen Zeichnung und Fotografie. Matts Arbeit zeichnet sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit der Materialität und den Entstehungsprozessen von Kunstwerken aus.

Ein wesentliches Merkmal wissenschaftlicher Praxis – die Nachvollziehbarkeit – findet sich auch in den Logbüchern. Sie dokumentieren detailliert die Arbeitsschritte und Reflexionen des Künstlers, von der Konzeption über Experimente bis hin zur Umsetzung. Diese Transparenz ermöglicht es, die künstlerische Forschung in ihrer Komplexität nachzuvollziehen und zu würdigen.
In der Ausstellung sind neben grafischen und fotografischen Arbeiten auch Experimente mit Algorithmen, Quizfragen und Sudokus zu sehen. Matt erforscht die Darstellungsformen von Daten, wie sie beispielsweise in Lotteriespielen verwendet werden, und wendet diagrammatische Methoden an, um Musterbildungen zu untersuchen.

Ein weiteres Thema in Matts Arbeit ist das Verhältnis von Wald (Holz) und Graphit (Stein), das die Grundlage der Zeichnung bildet. Indem er diese Beziehung umkehrt, verschiebt und auflöst, entstehen Werke, die aus materiellen Prozessen und nicht aus Vorbildern aus der Natur hervorgehen. Matts Fokus liegt auf der „Natur des Materials“, das er so lange bearbeitet, bis Lesbarkeit oder Ähnlichkeit entsteht. Im Zentrum von Matts Verfahren steht das Entstehen und Vergehen zeichenhafter Prozesse. Es geht ihm darum, Ereignisse in der Welt und im Material festzuhalten und Bilder und Objekte zu produzieren, die selbst Ereignisse sind. Diese Herangehensweise ermöglicht eine vielschichtige Auseinandersetzung mit der Konstruktion und Auflösung von Bedeutung in der Kunst.

Von Hunderten von Cartoons über fiktionale Kunstwerke bis hin zu Objekten, die sich an der Grenze zum Witz bewegen, spannt sich der Bogen von Matts Schaffen. Die Ausstellung wirkt wie eine Gruppenausstellung, obwohl alle Werke von einem Künstler stammen. Seine Fähigkeit, mit verschiedenen Medien, Genres und Methoden zu arbeiten, zeigt sich in der stimmigen Vielfalt seiner Arbeiten. Die Präsentation in der Galerie.Z erinnert an ein Labor oder vielleicht auch an eine Filmkulisse, in der alle Objekte wie Requisiten für einen Film über das Labor XXI wirken.
Galerie.Z
Landstraße 11
6971 Hard
www.galeriepunktZ.at
Öffnungszeiten:
Di/Do 18 – 20 Uhr
Sa 10 – 12 Uhr und nach Vereinbarung
Ausstellungsdauer 29|02|2024 – 30|03|2024