Mit einer Trilogie in den Frühling

Bregenzer Frühling startet in die Saison.
Bregenz Der Bregenzer Frühling, seit Jahren für seine avantgardistische Auswahl und Präsentation bekannt, startet am kommenden Wochenende im Festspielhaus mit zwei Aufführungen in den Frühling, die die Vielfalt und Einzigartigkeit dieser Kunstgattung unterstreichen.
Angelin Preljocaj, ein Pionier des zeitgenössischen Tanzes, eröffnet das Festival mit einer Trilogie, die sowohl seine künstlerische Vielseitigkeit als auch seine Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit großen Themen unter Beweis stellt. Sein 1995 uraufgeführtes, preisgekröntes Duett „Annonciation“ ist eine Interpretation der „Unbefleckten Empfängnis“, in der Preljocaj Vivaldis Magnificat mit den elektroakustischen Klängen von Stéphane Roy verbindet.
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In „Torpeur“, Preljocajs jüngstem Werk, wendet er sich dem Zustand der Trägheit zu. Das Stück stellt einen Kontrast zu seinem sonst so dynamischen Repertoire dar und verspricht eine Ergänzung seines umfangreichen Œuvres zu werden. Die Auseinandersetzung mit der Lethargie als körperlichem Zustand eröffnet eine neue Perspektive auf die Möglichkeiten des Tanzes.
Das dritte Stück, „Noces“, basiert auf der gleichnamigen Komposition von Igor Strawinsky und reflektiert Preljocajs Erinnerungen an traditionelle Hochzeiten auf dem Balkan. Es thematisiert die Rolle und Unterwerfung der Frau in diesen Ritualen.
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Eine Woche nach Preljocaj betritt Fouad Boussouf mit „Fêu“ die Bühne des Festspielhauses, ein Werk, das die elementare Kraft des Feuers in den Mittelpunkt stellt. Inspiriert von seiner Kindheit in Marokko und den uralten Traditionen hat Boussouf ein Stück mit ausschließlich weiblicher Besetzung geschaffen, das die verwandelnde Kraft des Feuers in einem ständigen Kreislauf von Schöpfung und Zerstörung darstellt.

Boussoufs Hip-Hop-Hintergrund fließt in sein Werk ein, und die kontinuierliche Bewegung sowie die Musik von François Caffenne sollen die Intensität des Stücks verstärken.
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Beide Choreografen, Preljocaj und Boussouf, nutzen den Tanz für einen Dialog zwischen Tradition und Innovation. Während Preljocaj in seinen Werken sakrale Themen und persönliche Erinnerungen erforscht, wendet sich Boussouf den elementaren Kräften und der Gemeinschaft zu. Beide nähern sich dem zeitgenössischen Tanz aus unterschiedlichen Blickwinkeln, doch ihr Ziel ist es, menschliche Erfahrungen und Emotionen durch ihre Kunst auszudrücken.
Bregenzer Frühling 2024
Ballet Preljocaj – CCN d’Aix-en-Provence FR: Annonciation // Torpeur // Noces
9. März, 20 Uhr
Fouad Boussouf // Le Phare – CCN du Havre Normandie FR: Fêu
16. März, 20 Uhr
Festspielhaus Bregenz