Eine Zeit überlistende 750-Jahr-Feier

Bludenz 2024 ist dem Motto “Stadt der Vielfalt“ gewidmet.
Bludenz Vor 50 Jahren wurde das Bludenzer Rathaus im Rahmen einer „700-Jahr-Feier“ eingeweiht. Der Haken an der Sache: Die 700 Jahre sind wissenschaftlich nicht belegbar. Deshalb wird für 2024 ein anderer Ansatz gewählt. Die Geschichte soll nicht instrumentalisiert werden, sondern die Erforschung der Stadtgeschichte steht im Mittelpunkt. „Die Unsicherheiten bezüglich der Gründungsdaten führte natürlich anfänglich zu Verwirrungen. Die Frage stellte sich: Dürfen wir dann überhaupt im Jahr 2024 ein Jubiläum feiern? Diese Überlegung hat uns dazu bewogen, die Geschichte unserer Stadt genauer zu betrachten, um Fakten von Fiktionen zu trennen“, kündigt Bürgermeister Simon Tschann an. Aber: „Es darf und es muss auch gefeiert werden“.

Der historische Reigen wurde beim Neujahrsempfang der Stadt Bludenz im Stadtsaal eröffnet. Manfred Tschaikner befasste sich mit der Stadtgründung und der Faszination „runder Geburtstage“. Weitere Vorträge von Historikern werden im Laufe des Jahres verschiedene Aspekte und Epochen der Stadtgeschichte beleuchten. Im Rahmen der Bludenzer Geschichtsblätter wird die Stadtgeschichte speziell für Kinder aufbereitet. Am 5. und 6. Juli 2024 wird die Bludenzer Altstadt bei der „Altstadtmagie“ im Mittelpunkt stehen. In den Gassen und auf den Plätzen der Innenstadt wird eine bunte Palette an Artistik und Akrobatik geboten, daneben gibt es Darbietungen rund um Magie und Pantomime zu sehen, abgerundet wird das Stadtfest mit Musik und Party ganz im Stil von „Beats & Beer“ (von dem es noch drei weitere Termine geben wird, nämlich am 13. Juni, 25. Juli und 29. August).

Am 20. September ermöglicht der Tag der offenen Tür im Rathaus, den Fuhrpark des städtischen Bauhofs, des Forstamtes und der Gärtnerei zu besichtigen. Ferner präsentiert sich die Verwaltung mit einer vielfältigen Leistungsschau. Auf dem Rathausplatz gibt es ab 17 Uhr Musik in gemütlicher Atmosphäre. „Wir wollen auch an ungewöhnlichen Orten aktiv werden, um möglichst vielen die Vielfalt unserer Stadt nahezubringen. Deshalb sind auch alle Veranstaltungen bei freiem Eintritt zugänglich“, erklärt Kulturstadtrat Cenk Dogan.

Der „Kultursteg Walgau“ macht Station in Bludenz, die drei Musikkapellen präsentieren einen neuen Bludenzer Marsch (komponiert von Thomas Ludescher). Eine weitere Sommerausstellung im Kulturraum Remise beschäftigt sich mit der Vergänglichkeit der Zeit – „Windhauch“ des Bludenzer Künstlers Lothar Ämilian Heinzle, der auf zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland zurückblicken kann und mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Mit der Frage “Woher kommen wir, wohin gehen wir?” beschäftigt sich auch die Bludenzer Künstlerin Christine Lederer

„Unsere Vision und die treibende Kraft hinter unseren Bemühungen richten sich sowohl rückwärts in die Vergangenheit als auch vorwärts in die Zukunft. Unser Ziel ist es, durch ein breites Spektrum an Initiativen und Projekten einen umfassenden Blick zu werfen – sei es im Bereich der Kultur, der Nachhaltigkeit oder anderer wichtiger Felder. Unsere Bemühungen umfassen nicht nur die Pflege unseres kulturellen und historischen Erbes, sondern auch die proaktive Gestaltung einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft für alle“, so der Bürgermeister abschließend.