Ein unentrinnbares Schicksal in Bregenz

Kultur / 07.06.2024 • 14:16 Uhr
Pressekonferenz zur Neubesetzung der Intendanz (Bregenzer Festspiele)Finnin Lilli Paasikivi neue Intendantin der Bregenzer Festpiele Festspielhaus
Die erste Oper im Festspielhaus unter der Intendanz der Finnin Lilli Paasikivi wird im kommenden Jahr “Œdipe” sein. roland paulitsch

“Œdipe” von George Enescu als erste Hausoper unter der Intendanz von Lilli Paasikivi.

Bregenz Nächste Woche beginnen die Proben für die diesjährigen Bregenzer Festspiele, die letzten unter der Intendantin Elisabeth Sobotka. Gleichzeitig laufen bereits die Vorbereitungen für die Saison 2025 unter der Intendanz von Lilli Paasikivi: Die erste Oper im Festspielhaus unter ihrer Leitung wird im Sommer 2025 “Œdipe” des 1881 im heutigen Rumänien geborenen Komponisten George Enescu sein.

George Enesco
George Enescos wurde 1881 im heutigen Rumänien geboren. wikipedia

Das 1936 in Paris uraufgeführte Werk wird am 16. Juli 2025 die 79. Bregenzer Festspiele eröffnen. Tags darauf folgt die Wiederaufnahme von Carl Maria von Webers “Der Freischütz” als Spiel auf dem See.

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Die Oper basiert auf der antiken Tragödie „Ödipus“ von Sophokles und stellt ein meisterhaftes Beispiel für die Verschmelzung von Mythos und Musik dar. Enescu widmete über ein Jahrzehnt seines Lebens der Komposition dieser Oper. Das Libretto, verfasst von Edmond Fleg, folgt den Lebensstationen des mythischen Königs Ödipus von seiner Geburt bis zu seinem Tod. Die Oper ist in vier Akte unterteilt, die die wesentlichen Episoden seines Schicksals darstellen: die Prophezeiung, die Flucht, die Erfüllung der Prophezeiung und schließlich die Erkenntnis und der Tod. Musikalisch zeichnet sich „Œdipe“ durch eine komplexe, dennoch zugängliche Struktur aus. Enescus Partitur verbindet die traditionelle Opernform mit innovativen harmonischen und orchestralen Techniken. Sein Gebrauch der Leitmotive und die dichte orchestrale Textur schaffen eine emotionale und atmosphärische Klanglandschaft, die die Tragik und das Schicksal des Protagonisten intensiv widerspiegelt. Eine besondere Stärke der Oper ist ihre tiefgreifende psychologische Dimension. Enescu gelingt es, die innere Zerrissenheit und den tragischen Heroismus von Ödipus musikalisch einzufangen. Die Rolle des Ödipus ist eine der anspruchsvollsten für einen Bariton, sowohl vokal als auch darstellerisch, da sie eine enorme Bandbreite an Emotionen und stimmlichen Fähigkeiten erfordert.

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“Œdipe” wird von dem deutschen Opern- und Theaterregisseur Andreas Kriegenburg inszeniert. Das Bühnenbild entwirft der Österreicher Harald B. Thor, für die Kostüme zeichnet die Deutsche Tanja Hofmann verantwortlich. Die musikalische Leitung hat der finnische Dirigent Hannu Lintu. Es spielen die Wiener Symphoniker.

ABD0149_20161107 – WIEN – …STERREICH: PreistrŠger Harald B.Thor (“Beste Ausstattung”) am Montag, 7. November 2016, im Rahmen der “Nestroy”-Theaterpreisverleihung in Wien. – FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER – unbegrenzt verfŸgbar
Harald B.Thor bekam im Jahr 2016 für die “Beste Ausstattung”) den “Nestroy”. APA/HERBERT NEUBAUER