Konzert für Violoncello von Marcus Nigsch

Das 3. Bregenzer Meisterkonzert mit den Wiener Symphonikern und Kian Soltani.
Bregenz Einen musikalischen Streifzug durch verschiedene Epochen und Stile bietet das dritte Bregenzer Meisterkonzert am Freitag, 24. Jänner, im Festspielhaus Bregenz. Im Mittelpunkt des Abends steht die Uraufführung des ersten Cellokonzerts des Vorarlberger Komponisten Marcus Nigsch. Die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Patrick Hahn begleiten den international gefeierten Vorarlberger Cellisten Kian Soltani.

Das abwechslungsreiche Programm beginnt mit der Ouvertüre zu Ruslan und Ludmilla von Michail Glinka, einem Klassiker der russischen Opernliteratur, der mit seinem energiegeladenen Charakter den Auftakt des Abends bildet. Es folgt Nigschs Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1, ein Werk, das in enger Zusammenarbeit mit Soltani entstand und dem herausragenden Cellisten gewidmet ist. Den Abschluss bildet Pjotr Iljitsch Tschaikowskys meisterhafte Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64, die mit ihren expressiven Themen und dramatischen Steigerungen einen glanzvollen Höhepunkt verspricht.

Marcus Nigsch, 1972 in Feldkirch geboren, hat eine bemerkenswerte musikalische Entwicklung hinter sich. Seine Karriere begann in den 1990er Jahren als Popsänger „Marque“ mit Hits wie „One to make her happy“, bevor er sich der klassischen Musik zuwandte. Nach seinem Studium bei Herbert Willi erweiterte er sein kompositorisches Repertoire und wurde zu einem gefragten Komponisten für Film- und Bühnenmusik. Werke wie die Musik zur TV-Serie “Die Lottosieger” oder die Soundtracks zu den Kinofilmen “Husky Toni – go ahead” und “Der Blunzenkönig” zeugen von seiner kreativen Vielseitigkeit.
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Im vergangenen Jahr komponierte er die Musik für den Gedichtband “Im Lande Uz” des Schriftstellers und Erzählers Michael Köhlmeier. In den letzten Jahren hat sich Nigsch verstärkt auch kammermusikalischen und symphonischen Werken zugewandt. Für die Bregenzer Festspiele komponierte er 2021 das Orchesterwerk „In freier Natur, eine Schwärmerei“, das anlässlich des 75-jährigen Festspieljubiläums von den Wiener Symphonikern uraufgeführt wurde. Seine Werke zeichnen sich durch eine große Fähigkeit aus, Emotionen und Bilder durch Klang zu transportieren. Nigsch selbst beschreibt seinen Ansatz als eine Synthese von Tradition und Innovation: „Mich interessieren nicht Klangexperimente, sondern die Emotion in der Musik. Ich möchte etwas zum Schwingen bringen, das die Zuhörerinnen und Zuhörer in seinen Bann zieht“.
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Das Cellokonzert, das beim Meisterkonzert zur Aufführung kommt, entstand im Auftrag der Wiener Symphoniker und des Wiener Musikvereins. Die Zusammenarbeit mit Soltani beschreibt Nigsch als „intensiv und inspirierend“. Soltani wurde 1992 als Sohn einer persischen Musikerfamilie in Bregenz geboren. Er begann im Alter von vier Jahren mit dem Cellospiel und wurde mit zwölf Jahren in die Klasse von Ivan Monighetti an der Musikakademie Basel aufgenommen. Im Jahr 2014 wurde er als Stipendiat der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung ausgewählt und setzte seine Studien als Mitglied des Young Soloist Programme an der Kronberg Academy in Deutschland fort. Eine weitere wichtige musikalische Ausbildung erhielt er an der Internationalen Musikakademie Liechtenstein. Ab Oktober 2023 hat er eine Professur für Violoncello an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien inne. Die Kombination aus russischen Klassikern und einem brandneuen Werk bietet ein inspirierendes Zusammenspiel von Tradition und Moderne.