Kunst- und Kulturpreis wird zum dritten Mal vergeben

Die bisher Ausgezeichneten belegen auch den Wert dieser Initiative der Vorarlberger Nachrichten in Zusammenarbeit mit der Wiener Städtischen Versicherung.
Schwarzach Im Jahr 2023 haben die Vorarlberger Nachrichten in Zusammenarbeit mit der Wiener Städtischen Versicherung einen Kunst- und Kulturpreis ausgelobt. Dieser Preis wird heuer zum dritten Mal vergeben. Das Preisgeld beträgt insgesamt 20.000 Euro. Vergeben werden ein Hauptpreis in der Höhe von 12.000 Euro sowie zwei Anerkennungspreise in der Höhe von je 4000 Euro. Gewidmet ist der Preis in Vorarlberg professionell tätigen Personen oder Gruppierungen für herausragende Arbeiten und Projekte aus dem Bereich der bildenden Kunst, der Musik, der Literatur, der darstellenden Kunst, des Filmschaffens und der Kunstvermittlung.
Im Vorjahr wurde der Hauptpreis der Schriftstellerin, Dramatikerin und Kunstvermittlerin Daniela Egger zuerkannt. Ein Anerkennungspreis ging an den Jazzclub Lustenau. Mit einem weiteren Anerkennungspreis wurde das Museums- und Ausstellungsprojekt Kunst im Rohnerhaus von Alwin Rohner und seiner Familie in Lauterach ausgezeichnet. Zusätzlich wurde erstmals ein Sonderpreis vergeben, mit dem der Einsatz der Bregenzer Galeristin Lisi Hämmerle für Künstlerinnen, Künstler und deren Begegnung mit dem Publikum öffentlich gewürdigt wurde. Erinnert sei auch an die Preisträger im Jahr 2023. Dies sind das Frauenmuseum Hittisau (Hauptpreis) sowie das auf zeitgenössische Musik ausgerichtete Ensemble plus und die Schauspielerin Vivienne Causemann (Anerkennungspreise).

Hauptpreisträgerin Daniela Egger kann nicht nur von einigen Erfolgen in den letzten Monaten berichten, sondern auch von neuen Aufträgen und von Freiräumen für die Arbeit an weiteren Werken, die sie sich mit der Auszeichnung verschaffen konnte. Derzeit entstehen wieder Prosatexte, aber auch das Libretto einer Kinderoper für das Vorarlberger Landestheater. Ihr Stück „Toxic. Britney über Spears“, das dort vor wenigen Wochen uraufgeführt wurde, stieß auf viel Zustimmung, wurde auch überregional sehr positiv aufgenommen und kommt im Frühjahr wieder auf den Spielplan. Zudem hat eine deutsche Bühne Interesse an der Aufführung ihres Stückes bekundet. Als Vereinsobfrau des Literaturhaus Vorarlberg in Hohenems hat Daniela Egger an strukturellen Maßnahmen mitgearbeitet und sieht der baldigen Eröffnung dieser bedeutenden Einrichtung entgegen. In leitender Funktion bei der Aktion Demenz hat sie weitere Projekte an den Start gebracht. Dazu zählen etwa Gesprächsrunden in geselliger Atmosphäre, Wohnzimmerkonzerte für Betroffene und deren Angehörige sowie Aktionen in Schulen. Anhand der Geschichte eines Opas im Zeitreisemobil wird Kindern verdeutlicht, warum Opa oder Oma mitunter länger brauchen, um sich zu orientieren. Das hilft den Kindern, meint Daniela Egger: „Wenn sie ihr Wissen nach Hause tragen, erfahren noch mehr Menschen, wo sie Unterstützung finden können.“ Demnächst wird auch ein Buch erscheinen, an dem sie mitgearbeitet hat. Es enthält ausgearbeitete Erzählungen von Menschen in der Palliativstation.
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Der Jazzclub Lustenau, laut Jury „ein Ort, an dem Maßstäbe gesetzt wurden und an dem neben dem Musikerlebnis Information und Vernetzung angeboten wird“, feiert heuer sein 50-Jahr-Jubiläum. Walter Weber berichtet von so gut wie ausverkauften Konzerten in den letzten Monaten und von einer Programmierung, bei der er als erfahrener Musiker und Vermittler auf seine Intuition setzen kann. Besondere Entdeckungen wird man weiterhin machen können, im Frühjahr kommt etwa die italienische Jazzpianistin Francesca Tandoi.

Alwin Rohner hat sich im letzten Halbjahr dem Thema Stillleben gewidmet. Das Publikum mit dem Kunstschaffen der Region in Vergangenheit und Gegenwart zu konfrontieren, bleibt sein Anliegen. Sein Konzept hat sich bewährt: Einmal im Monat ist das Museum in Lauterach frei zugänglich, Führungen können so gut wie jederzeit gegen ein kleines Entgelt angemeldet werden. Das neue Programm enthält zudem Überraschungen, denn er hat heuer unter anderem vor, Werke des weniger bekannten Vorarlberger Malers und Hochschulprofessors Erich Ess (1929-2022) zu präsentieren.
Dieser Kunst- und Kulturpreis soll auch ein Impulsgeber sein und die Wirksamkeit kultureller Leistungen verdeutlichen. Die bei der Erstausschreibung festgelegten Kriterien werden beibehalten: Neben der erwähnten Fokussierung auf eine spezielle Leistung und die hohe Qualität der Werke, der Produktionen und Projekte, hat die Jury mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Zu diesen zählen unter anderem die Nachhaltigkeit und die thematische Relevanz der künstlerischen Arbeiten und Projekte sowie Arbeiten und Projekte, die im Besonderen zur Entwicklung von Kultureinrichtungen in der Region beigetragen haben. Kulturjournalistin Christa Dietrich hat als Projektleiterin die Jury mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen besetzt, die umfassende Kenntnisse über das künstlerische Schaffen in Vorarlberg haben. Die Preisverleihung ist wieder im Mai vorgesehen. Hauptpartner der Vorarlberger Nachrichten ist die Wiener Städtische Versicherung Vorarlberg. Unterstützer sind die Hollfelder Juwelier und Optik GmbH und das Porsche Zentrum Vorarlberg – Rudi Lins.