Bühne frei für junge Talente

Die Jungen Festspiele bringen den “Freischütz” bereits im Frühling auf die Bühne.
Bregenz Die Jungen Festspiele der Bregenzer Festspiele bieten auch 2025 ein vielfältiges Programm, das Kindern und Jugendlichen unmittelbare Theatererfahrungen ermöglicht. „Die Jungen Festspiele sind ein Tor zur Fantasie und ein Spiegel der eigenen Wirklichkeit. Unser Vermittlungsprogramm gibt Kindern und Jugendlichen Raum, ihre Vorstellungskraft zu entfalten, Teamgeist zu entwickeln und ihre Ausdrucksfähigkeit zu entdecken“, sagt Intendantin Lilli Paasikivi. „Das Programm bietet für alles etwas – ob zum Zuhören, Zuschauen oder Mitmachen.“

Am 30. März 2025 feiert die Mitmachoper “Der Freischütz für Kinder” im Festspielhaus Bregenz Premiere. Die Koproduktion mit der Staatsoper Unter den Linden Berlin wurde von Regisseurin Kai Anne Schuhmacher für ein junges Publikum bearbeitet. Die Handlung verlegt das Liebesdrama auf den Schulhof: Max verliert beim Fußballspiel gegen Kilian und wird aus der Mannschaft ausgeschlossen – mit Folgen für seine heimliche Liebe zu Agathe.
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Als Kaspar ihm eine vermeintliche Lösung für seine Probleme anbietet, geht Max einen gefährlichen Pakt ein. Am nächsten Tag soll ihm das Zaubermittel beim entscheidenden Spiel helfen – doch wie in der Oper nimmt die Geschichte eine unvorhergesehene Wendung.

Der Verein Superar ermöglicht Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen sozialen Schichten den Zugang zur Musik durch Chorarbeit und musikalische Bildung. Seit mehreren Jahren kooperieren die Jungen Festspiele mit Superar und so wurde seit Herbst in der Bregenzer Volksschule Augasse intensiv für die Mitmachoper geprobt. „Es ist bereits die vierte Mitmachoper, die wir gemeinsam mit Superar erarbeiten“, erklärt Jana Linzmeier, Leiterin der Jungen Festspiele. Die jungen Sängerinnen und Sänger von Superar seien die treibende Kraft bei den Mitmachvorstellungen und motivierten die anderen Kinder im Publikum, so Linzmeier.

Auch Andreas Haim, Direktor der Volksschule Augasse, betont die Bedeutung des Projekts: „Unsere Schule hat Kinder mit den unterschiedlichsten Hintergründen. Aber Musik verbindet uns alle. Vor sieben Jahren hat uns Superar angeboten, mit einzelnen Klassen am Programm teilzunehmen. Aber mir war klar: Wenn alle Kinder davon profitieren sollen, muss es für die ganze Schule offen sein.”

Chorleiter Eugen Post beschreibt den Arbeitsprozess: „Am Anfang haben wir nach geeigneten Stücken gesucht, die sich gut umsetzen lassen. Nach und nach haben wir uns dann in die Musik eingearbeitet.“ Lilli Paasikivi betont, dass die Mitmachoper weit mehr ist als ein musikalisches Erlebnis: „Die Kinder erfahren hier, was Musik und Theater bedeuten, wie Zusammenarbeit funktioniert und welche Disziplin eine gelungene Aufführung erfordert. Das ist eine wertvolle Erfahrung”.

Die Inszenierung von “Der Freischütz für Kinder” ist eine Kooperation mit der Staatsoper Berlin, wo die Premiere bereits am 14. Februar 2025 stattfindet, bevor die Produktion nach Bregenz kommt. „Das Konzept der Mitmachoper hat in Bregenz Tradition“, sagt Linzmeier. „Mit jeder neuen Produktion entwickeln wir die Idee weiter, um die Kinder noch stärker in das Geschehen einzubinden.“

Neben den singenden Kindern auf der Bühne und im Publikum treten auch professionelle Opernsänger auf, um den jungen Teilnehmern zu zeigen, wie aus Leidenschaft und Übung eine künstlerische Karriere werden kann. Begleitet wird die Inszenierung vom Symphonieorchester Vorarlberg, das für die musikalische Qualität sorgt und gleichzeitig als Vorbild für professionelles Musizieren dient.