Zeitgenössische Kunst mit Leidenschaft

Kultur / 20.03.2025 • 14:47 Uhr
Zeitgenössische Kunst mit Leidenschaft
Die zeitgenössische Kunstmesse Stage Bregenz findet von 20. bis 23. März zum zweiten Mal im Festspielhaus Bregenz statt. phillip steurer

Die Stage Bregenz 2025 verbindet im Festspielhaus internationale Kreativität.

Bregenz Die Stage Bregenz 2025 im Festspielhaus Bregenz präsentiert bis zum 23. März ein vielseitiges Programm zeitgenössischer Kunst. In ihrer zweiten Auflage versammelt die Messe 48 Galerien aus elf Nationen und zeigt Werke von rund 140 Künstlerinnen und Künstlern. Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr hat sich die Veranstaltung als bedeutendes Forum für den internationalen Austausch und die regionale Kunstszene etabliert.

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In diesem Jahr erwarten die Veranstalter bis zu 7.000 Besucherinnen und Besucher. phillip steurer

Zur Eröffnung betonte Bürgermeister Michael Ritsch die wachsende Bedeutung der Messe: „Wir sind stolz und dankbar, dass wir mit der Stage im Festspielhaus vielleicht die herausragende Plattform für Kunst und Kultur in Mitteleuropa haben.“ Kulturstadtrat Michael Rauth erinnerte an die anfänglichen Zweifel: „Als dieses Projekt ins Leben gerufen wurde, hielten es manche für ein gewagtes Unterfangen, fast für ein Himmelfahrtskommando. Eine Messe für zeitgenössische Kunst in einer Stadt mit nur 30.000 Einwohnern? Doch jetzt stehen wir hier und können feststellen: Das Wagnis ist geglückt.“

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Die slowenische Kuratorin Hana Ostan-Ožbolt-Haas versammelt in der Sektion „Tensions“ skulpturale Positionen auf der Hauptbühne. phillip steurer

Auch inhaltlich setzt die Stage Bregenz auf Qualität und Vielfalt. Nach der erfolgreichen Premiere 2024 baut die Messe ihre Position als führende Plattform für zeitgenössische Kunst am Bodensee weiter aus. Geschäftsführer Renger van den Heuvel betont die verbindende Kraft der Kunst: „Mir gefällt besonders das deutsche Wort Leidenschaft, das sehr gut beschreibt, was wir in den nächsten Tagen gemeinsam erleben werden: Leidenschaft wird Künstler, Kunstschaffende, Museumsführer, Kunstwissenschaftler, Sammler und Kuratoren hier an diesem besonderen Ort zusammenbringen. Gemeinsam feiern wir Kreativität und Inspiration.“

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Auf der Werkstattbühne stellen einzelne Galerien ihre Projekte vor, auf der Haupt- und Nebenbühne werden kuratierte Sektionen gezeigt. In der Ausstellung “Tensions” auf der Hauptbühne stehen skulpturale Arbeiten von sieben Künstlerinnen im Mittelpunkt – kuratiert von Hana Ostan-Özbolt-Haas, die betont: „Die positive Energie und Leidenschaft, die ich hier in Bregenz so intensiv spüren durfte, ist nicht selbstverständlich. Ich habe mich von Anfang an unterstützt gefühlt, und das große Interesse an meiner Arbeit und den Künstlern, die hier eine Bühne bekommen haben, hat mich tief berührt. Es ist ein Privileg, hier arbeiten zu dürfen.“

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Auf der Seitenbühne widmet sich die Ausstellung “Spectacles” dem Zusammenspiel von Raum, Kunst und Betrachter. Die von Camille Regli kuratierte Schau setzt sich mit Performativität auseinander und nutzt Elemente wie Vorhänge und Scheinwerfer, um die Mechanismen von Raum und Inszenierung sichtbar zu machen.

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Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Thema Nachhaltigkeit. Als Mitglied der Gallery Climate Coalition und des TUN. Green Deal Vorarlberg legt die Stage Bregenz großen Wert auf umweltbewusstes Handeln. In Kooperation mit dem Magazin4 beleuchten die Stage Talks aktuelle Fragen des Kunstbetriebs. Unter anderem diskutieren der Soziologe Nikolaj Schultz, Thomas D. Trummer, Direktor des Kunsthauses Bregenz, und der britische Künstler George Rouy über die Veränderung der menschlichen Existenz und die Rolle der Kunst in diesem Kontext.

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Weitere Diskussionsrunden beschäftigen sich mit den Herausforderungen freier Kunstprojekte und der Rolle des Ehrenamts in der Vorarlberger Kulturszene. Unter dem Titel “Wohin mit der Kunst?” beleuchtet eine Expertenrunde zudem den verantwortungsvollen Umgang mit künstlerischen Vor- und Nachlässen.

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Abgerundet wird die Messe durch ein internationales Performance-Programm. Künstlerinnen und Künstler von Perrfformrat (Zürich), Marlene A. Schenk (Kunstverein Friedrichshafen) und Lukas Weithas (Dock 20 Lustenau) bespielen unkonventionelle Orte im Festspielhaus. Darüber hinaus zeigt das Kunsthaus Bregenz die Videoarbeit GT Granturismo von Günther und Loredana Selichar, während im Foyer das Objekt Starbrick von Ólafur Elíasson präsentiert wird. Das Parkstudio lädt ein, kunsthandwerkliche Arbeiten des Werkraum Bregenzerwald sowie Gemeinschaftsprojekte der niederländischen Künstlerin Eva Crebolder mit der Fliesenmanufaktur KARAK zu entdecken.

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