Die Klangfarben Frankreichs

Kultur / 02.06.2025 • 14:09 Uhr
Marina Grauman
Marina Grauman, die zum ersten Mal in der Pforte spielt, ist Erste Konzertmeisterin des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. privat

Das Ensemble Louise Farrenc beschließt die Pforte-Saison vor der Sommerpause.

Feldkirch Bevor sich die Türen der Konzertreihe „Die Pforte” für den Sommer schließen, lädt das international besetzte Ensemble zu einem musikalischen Finale ins Pförtnerhaus Feldkirch und das Frauenmuseum Hittisau. Am Donnerstag, den 5. Juni (19 Uhr) und am Freitag, den 6. Juni (20 Uhr) sind im Pförtnerhaus farbenreiche Klanglandschaften eines rein französischen Programms zu erleben. Am Samstag, den 7. Juni (17 Uhr) ist das Programm im Frauenmuseum in Hittisau zu hören.

Katya Apekisheva
Katya Apekisheva zählt zu den herausragenden Piansitinnen ihrer Generation. victor marin

Im Zentrum des Abends stehen zwei Werke, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch in einem geistigen Spannungsfeld französischer Klangkultur leuchten. Dass diese beiden Werke gemeinsam zur Aufführung gelangen, ist kein Zufall, denn sie erzählen, jedes auf seine Weise, von musikalischer Emanzipation: das leidenschaftlich aufgewühlte Klavierquintett von César Franck sowie das zweite, impressionistisch durchzogene Klavierquartett der zu Unrecht lange vergessenen Komponistin Mélanie Bonis. Dass ihre Werke heute zunehmend Eingang in Konzertprogramme finden, ist auch ein Verdienst engagierter Musikerinnen wie Marina Grauman. Sie ist als Erste Konzertmeisterin des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin erstmals bei der Pforte zu Gast. Die gebürtige Sankt Petersburgerin, deren Vita gespickt ist mit internationalen Auszeichnungen – darunter der DAAD-Preis und Erfolge mit ihrem Trio Marvin – gilt als virtuose Erzählerin auf der Violine. Ihre Auftritte in der Berliner Philharmonie oder der Tonhalle Zürich belegen eine rasante Karriere, die Kammermusik und orchestrales Spiel auf höchstem Niveau verbindet.

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An ihrer Seite spielt die in London lebende Pianistin Katya Apekisheva, deren diskographische Auszeichnungen von Gramophone bis Classic FM reichen. Sie zählt zu den herausragenden Vertreterinnen ihrer Generation, konzertierte mit dem London Philharmonic Orchestra ebenso wie mit dem Royal Philharmonic Orchestra und arbeitet regelmäßig mit Künstlerinnen wie Janine Jansen und Natalie Clein zusammen. Apekishevas Spiel prägt auch ihre künstlerische Leitung des London Piano Festivals, das sie gemeinsam mit Charles Owen gegründet hat. Das Ensemble wird komplettiert durch den Cellisten Mathias Johansen, Professor an der norwegischen Stella Musikhochschule, den jungen katalanischen Geiger Raul Campos, der als Pforte-von-morgen-Künstler auftritt, sowie den Bratschisten und Pforte-Leiter Klaus Christa, der mit unermüdlicher Hingabe die Wege zwischen bekannten und kaum gespielten Werken ebnet.

Christine Vogt ist am Donnerstag und Freitag jeweils 30 Minuten vor dem eigentlichen Konzertbeginn für den „Impuls um halb“ verantwortlich: „Mein Herzensanliegen ist die gemeinsame, gleichwürdige künstlerische Arbeit von Laien und Profis mit und ohne Behinderung.“ Für sie macht dieser Anspruch erst den Sinn ihrer Arbeit aus. Die Gründerin des inklusiven Theaters Thikwa zog mit freien Gruppen durch die Lande, studierte Kunsttherapie an der Berliner UdK und absolvierte einen Master in Kulturwissenschaften in Frankfurt. Bevor der Sommer beginnt, öffnet sich mit diesem letzten Konzert vor der Pause noch einmal ein Fenster nach Frankreich.