Vorarlberger Geigerin in der Carnegie Hall

Kultur / 03.06.2025 • 15:15 Uhr
Elisso Gogibedaschwili
Die Hohenemser Violinistin Elisso Gogibedaschwili spielte bei ihrem Konzert Werke der Spätromantik und des Impressionismus.

Elisso Gogibedaschwili riss das anspruchsvolle New Yorker Publikum zu Standing Ovations hin.

New York Die Weill Recital Hall in der New Yorker Carnegie Hall zählt mit ihren 268 Plätzen zu den intimsten und zugleich renommiertesten Konzertsälen der Welt. Unzählige internationale Karrieren nahmen hier ihren Anfang – nun reiht sich auch die aus Hohenems stammende Geigerin Elisso Gogibedaschwili in diese ehrwürdige Reihe ein. Ende Mai gab sie an der Seite des Pianisten Konstantin Lifschitz ihr Debüt. Auf dem Programm standen Werke der Spätromantik und des Impressionismus – darunter Sonaten von Beethoven, Debussy und Franck sowie Kompositionen von Karol Szymanowski und Vaja Azarashvili.

Elisso Gogibedaschwili
Elisso Gogibedaschwili in der Carnegie hall.

Gogibedaschwili wurde im Jahr 2000 in eine multikulturelle Musikerfamilie in Vorarlberg geboren. Ihr außergewöhnliches Talent zeigte sich früh: Ab dem sechsten Lebensjahr gewann sie regelmäßig erste Preise beim österreichischen Jugendmusikwettbewerb „Prima la Musica“ – sowohl auf der Violine als auch am Klavier. Bereits mit zehn Jahren debütierte sie mit dem Violinkonzert von Max Bruch in Budapest, zwei Jahre später folgte das Sibelius-Konzert im Klagenfurter Musikverein. Es schlossen sich Engagements unter anderen in Prag, Tiflis, Toronto und Wien an – meist mit Werken von Brahms, Paganini und anderen Romantikern.

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Ihre Ausbildung erhielt sie zunächst an der Musikhochschule Karlsruhe bei Prof. Josef Rissin, später bei Krzysztof Wegrzyn an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Sie ist Stipendiatin der Internationalen Musikakademie Liechtenstein und wurde 2019 mit der Fördergabe für Kunst des Landes Vorarlberg ausgezeichnet. In New York interpretierte sie unter anderem Debussys subtile Violinsonate in g-Moll, Szymanowskis leidenschaftlich bewegte d-Moll-Sonate sowie „Remembrance“ des georgischen Komponisten Vaja Azarashvili – ein kammermusikalisches Kleinod von melancholischer Tiefe. An ihrer Seite: der Schweizer Pianist Konstantin Lifschitz, mit dem sie eine klanglich vielschichtige, stilistisch durchdachte Partnerschaft entwickelte. Gogibedaschwili spielte auf einer Violine von Andrea Guarneri aus dem späten 17. Jahrhundert. Mit diesem Auftritt hat sich die junge Vorarlbergerin eindrucksvoll in der internationalen Musikwelt positioniert – als eine der talentiertesten Geigerinnen ihrer Generation.