Klimaschutz

Leserbriefe / 19.05.2020 • 17:49 Uhr

beginnt im Kopf

Vor einem Jahr war ich überzeugter Autofahrer! Einkaufen von Mäder nach Götzis – selbstverständlich rein ins Auto und los. Aufgrund der Friday-for-Future-Demos habe ich mich gefragt, was trägst du eigentlich zum Klimaschutz bei? Also bin ich voll Tatendrang auf den öffentlichen Verkehr umgestiegen. Böses Erwachen: Für die Strecke Mäder – Lustenau, meine Arbeitsstelle, benötigte ich 50 anstatt 15 Minuten. Aufgeben – sicher nicht. Ich überlegte, was ich ändern könnte. Lösung: Ich begann Hörbücher zu hören. Und von einem Tag auf den anderen ist mir meine Zeit im Bus kostbar geworden. Ich habe jeden Tag 1,5 Stunden „gelesen“ – was ich vorher nie schaffte. Aber der „Umstieg“ ging weiter: Aufgrund der Coronakrise begann ich vermehrt Rad zu fahren. Neues Projekt: Mit dem Fahrrad zur Arbeit – 40 Min. mit dem E-bike. Ergebnis: Ich kam viel ausgeglichener bei der Arbeit an und zufriedener nach Hause, denn ich hatte ja schon 1,5 Stunden Sport gemacht und so nebenbei mein Hörbuch „gelesen“. Zwei Dinge habe ich in diesem einem Jahr gelernt: 1. Vorausgesetzt man hat keine Kinder zu versorgen, kann der beschwerliche Arbeitsweg zu etwas sehr Kostbarem werden – nämlich Zeit für einen selbst –, und zweitens, dass der Klimaschutz nicht in Wien entschieden wird, sondern zuerst im eigenen Kopf.

Bianka Hellbert, Mäder