Bausperre für Investoren in Lech
Hut ab vor der Entscheidung, die Lech getroffen hat. Aktueller könnte das Thema Investorenmodelle nicht sein, wenn man ins Montafon schaut. Ende Mai wurde in den VN das Großprojekt Avenida Montafon Resort vorgestellt. Der Bürgermeister von St. Gallenkirch sieht in diesem Hotelprojekt mit rund 400 Betten eine Bereicherung und Belebung für unser Dorf (laut Interview). Was in diesem Bericht jedoch nicht erwähnt wurde, wie dieses Geschäftsmodell von Avenida funktioniert: Das Unternehmen errichtet ein Hotel und parifiziert es, sodass jede einzelne Wohneinheit im Grundbuch einen eigenen Eigentümer haben kann. Danach werden die Einheiten, beim Avenida Montafon Resort sind es 171 Studios und Appartements, einzeln an Investoren verkauft. Ein Studio mit 32 m2 kostet 279.900 Euro, das Penthouse mit knapp 122 m2 rund 1,3 Mill. Über Betreiberfirmen müssen dann die Wohnungen an Touristen vermietet werden. Vertraglich sind diese Vereinbarungen auf zehn bis 15 Jahre abgeschlossen. Nach Ablauf dieser Verträge werden die Apartments zu Zweitwohnsitzen. Im Internet auf ORF Salzburg (am Schauplatz-Avenida) gibt es einen interessanten Bericht dazu. Wie der Bürgermeister von Lech sagt, es braucht eine umfassende politische Lösung bezüglich Investorenmodellen. Ich würden mir diese Sichtweise von unseren Gemeindepolitikern wünschen und dass sie sich für eine lebenswerte Heimat einsetzen und nicht zu Handlangern von Investoren werden.
Isabell Pfeifer, St. Gallenkirch