Agrarpolitik
So lange ich lebe, verteidige ich meine Heimat und die Arbeit meiner Vorfahren. Seit Jahren verfolge ich die Agrarpolitik. Es ist europaweit beschämend, was mit der Lebensmittelerzeugung um einen Hungerslohn passiert. Seit mehr als 35 Jahren gab es keine Veränderung zugunsten der besonders hart arbeitenden Bergbauern. Wir sind nur noch Landschaftsgärtner für den Tourismus und zu Almosenempfängern geworden. Durch die Abschaffung der Milchkontingentierung, 2015, hatten besonders die Bergbauern das Nachsehen. Weil einige Herren am richtigen Hebel im Landhaus saßen. Den Nutzen davon haben die Landbauern. Sie konnten ihre Stallungen um vieles vergrößern und von 100 Kühen auf bis zu 250 – 300 Stück aufstocken. So etwas ist in den Bergregionen von der Geländekonstruktion her gar nicht mehr möglich. Diese großen Bauernhöfe sind Fabriken mit keinem näheren Kontakt zum Vieh, nur ein computergesteuerter Tagesablauf. Zu den Milchpreisen: In den Discountern kostet ein Liter Milch ca. 1,20 Euro, und der Erzeuger bekommt 40 Cent. Der Handel verdient das Dreifache. Sämtliche Preise sind gestiegen,
z. B. Lebensmittel, Strom, Treibstoff, Kraftfutter usw. Hier muss eine gerechtere, tiefgreifende Veränderung stattfinden, besonders für Bergbauern. Ich frage mich, was tun unsere Landwirtschaftsvertreter? Däumchen drehen, den Stuhl warm halten und auf das nicht verdiente, üppige Monatsgehalt warten?
Maria Müller, Brand