Überraschend
wie Silvester
Pensionierungswelle bei LehrerInnen, wer hat davon gewusst? Kommt einfach um die Ecke. Und jetzt? Die seit vier Jahren zuständige Landesrätin Schöbi-Fink: „Es braucht gezielte Schritte.“ War sie bisher „blind“ unterwegs? Seit vielen Jahren machen Gewerkschaft und Lehrerpersonalvertretung darauf aufmerksam. 18 Prozent mehr StudentInnen sind gerade zehn, sehr fraglich, wie viele von denen nach drei Jahren noch im Dienst sein werden.
Es braucht berufsbegleitende Ausbildung, welch Überraschung! Jeder Betrieb, der Lehrlinge sucht, schreibt schon lange in seinen Bewerbungsinseraten, dass Bereitschaft zur lebenslangen Weiterbildung wichtig ist. Alle, die von der Schullandschaft ein wenig Ahnung haben, wissen, dass die LehrerInnenausbildung wenig mit der Alltagsarbeit an den Schulen zu tun hat (schon seit Jahrzehnten; Stichwort Praxisschock). Wichtige Basics z. B. im Bereich Kommunikation, Beziehungsgestaltung… kommen nicht vor. Jetzt haben wir eine Bildungsdirektion, die wenig Ahnung hat (jeder Bezirksschulinspektor wusste mehr über seine Schulen/LehrerInnen) und eine Landesrätin, die nach gezielten Schritten sucht. Ein paar Täfelchen zu wechseln – aus PädAk wird PH, aus Schulaufsicht wird Bildungsdirektion, aus Hauptschulen werden Mittelschulen… ändert gar nichts. Innerhalb der Mauern passiert nach wie vor dasselbe. Schule lebt von Menschen, nicht von Täfelchen. Vorwarnung: Nach dem 23. Dezember kommt überraschend Weihnachten um die Ecke (Pst: Geheimnis).
Siegfried Schöch-Fitz, Feldkirch