Gastronomie

Leserbriefe / 01.08.2022 • 19:23 Uhr

schlechtreden löst kein Problem

Wenn es um schlechte Bezahlung am Arbeitsplatz geht, rennt oft als Erstes ein Kellner durchs Bild der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung. Soll das etwa die Branche stärken und den Mitarbeitermangel bekämpfen? Fast überall wurden früher in Sachen Qualität am Arbeitsplatz Fehler gemacht, nicht nur in der Gastro, längst ist es jedoch anders. Schon lange wirbt die Branche mit flexiblen Arbeitszeiten, Kost und Logis und dazu mit fairen Löhnen um Mitarbeiter. Wer noch dazu freundlich ist, bekommt was oben drauf. Ich würde meinen Beruf, der unbestritten herausfordernd ist, jederzeit wieder ergreifen. In keinem anderen Job ist es so leicht, in der ganzen Welt zu arbeiten, sich weiterzubilden und viele Menschen zu treffen. Auch eine 4-Tage-Woche ist für viele Betriebe längst obligatorisch. Was aber schon klar ist: Wenn wir alle weiterhin auch am Wochenende die Infrastruktur der Gastro nützen wollen, muss es auch jemand da sein, der den Service sicherstellt. Es ist mir jeden Tag eine Freude, in diesem Beruf zu arbeiten, und ich bin sicher nicht der Einzige! Wir alle, die die Gastro schätzen, müssen zu Markenbotschaftern der Branche werden, jene übertönen und überzeugen, die alles nur schlechtreden oder hoffen, dass sich das Problem von selbst oder gar auf politischer Ebene löst.

Tobias Josef Kieber, Schruns