Kritik an Alpabtrieben

Leserbriefe / 05.09.2022 • 17:57 Uhr

Wenn man hört, dass im benachbarten Allgäu diverse Alpabtriebe und Viehscheide abgesagt wurden, weil sich die Älpler und Bauern nicht länger der Kritik von Tierschützern aussetzen wollen und es auch hierzulande schon vereinzelt Ansätze von Kritik gibt, so seien dazu zwei Fakten in den Raum gestellt: Zum einen haben die Älpler und Hirten selbst einen arbeits- und entbehrungsreichen Sommer hinter sich, von dem die Kritiker kaum eine blasse Ahnung haben und ohne deren Arbeit (nämlich die der Älpler) aber unsere gepflegte Bergwelt eine unansehnliche Wildnis wäre. Und zum Zweiten anzumerken wäre, welchem enormen Leistungsstress die Tiere im professionellen (nicht im Hobby) Pferdesport ausgesetzt sind, wogegen das Tragen von Kuhschellen ein lächerlicher Klacks ist! Nachdem aber im professionellen Pferdesport enorm viel Geld und auch Prominenz im Spiel ist, hält man sich dort wohlweislich mit Kritik zurück und zeigt seine Muskeln lieber gegenüber Älplern und Hirten! Die Meinung dazu möchte ich dem Leser und Betrachter überlassen. Für mich bedeutet eine solche Haltung keine nachhaltige Substanz an Tierliebe, wohl aber an Profilierung hinter dem Vorhang der Feigheit.

Hugo Waldner, Egg