Bahnausbau

Leserbriefe / 22.11.2022 • 21:16 Uhr

Zum Leserbrief „Unterirdischer Bahnausbau ohne Betriebsunterbrechung möglich“, von Dr. Edgar Hauer, VN vom 17. 11. 2022:

Zitat von Dr. Hauer: „Vorarlbergs Lebens- und Wirtschaftsraum braucht endlich eine Anbindung an die europäischen Hochleistungsstrecken.“ Wünschen kann man sich viel, aber ob es auch in Erfüllung geht, ist eine andere Sache. Ob zwischen Bregenz und Lindau ein zweites Gleis oder mit unheimlichem Aufwand eine unterirdische Gleisführung gebaut wird, ist die eine Sache, aber ist damit die Anbindung an die europäischen Hochleistungsstrecken erreicht? Von Lindau nach Friedrichshafen und nach Memmingen sind die Strecken eingleisig und kommen schnell an die Kapazitätsgrenze. Haben die Befürworter aus der Baulobby irgendwelche Zusagen der Deutschen Bahn, dass hier in den nächsten Jahren ein Ausbau passiert? Wenn ja, dann werden die aber sehr geheim gehalten.

Was passieren kann, zeigt das Beispiel Tirol. Hier ist die Bahnstrecke im Inntal größtenteils unterirdisch gelegt für den erwarteten Güterzugsverkehr durch den Brennerbasistunnel. Wenn dieser irgendwann fertig wird, streitet die Deutsche Bahn sicher immer noch mit den Anrainern über den Ausbau der Strecke von München bis Kiefersfelden. Also Tunnel fertig, aber Zulauf Fehlanzeige. Man kann nur hoffen, dass es dem Land Tirol dann gelingt, dass ab Kufstein der Schwerverkehr auf die Schiene verladen werden muss, um die Inntal- und Brennerautobahn zu entlasten, aber die EU wird sicher wieder auf den freien Güterverkehr pochen.

Bernd Aberer, Götzis