Café Feurstein vor
Verfassungsgericht
Wie man ein positives Momentum ins Negative verkehrt, das zeigt einmal mehr die Stadt Feldkirch. Das Bundesdenkmalamt hat das Mobiliar und damit das Café Feurstein unter Schutz gestellt. Ein Investor hat viel Geld in die Hand genommen, und eine höchst engagierte Betreiberin hat das Kleinod zu neuem Leben erweckt. Alle sind begeistert, nur die Stadt als Eigentümerin des ansonsten höchst renovierungsbedürftigen Gebäudes in der Schmiedgasse schäumt. Sie fühlt sich enteignet und will nun die höchste Gerichtsinstanz anrufen, währenddessen die Gäste höchst erfreut sind über das Feurle und es kräftig besuchen. Wir haben hier ein super Beispiel, wie sich die Politik von den Bürgern, die das kostspielige Rechtsverfahren letztlich zu bezahlen haben, entfernt. Vor 200 Jahren wollte die Feldkircher Stadtpolitik die Schattenburg abreißen lassen. Damals fand sich glücklicherweise niemand, der das finanzieren konnte. Den einstigen Stadtvätern zum Trotz ist die Burg heute das Wahrzeichen der Stadt. Wie man aus der Geschichte nichts lernt, lernt man heute in Feldkirch. Bleibt zu hoffen, dass das Verfassungsgericht dieser matten Politik eine Abfuhr erteilt. Das Renommee der Stadt hat auf jeden Fall schon verloren.
Ulrich Herburger,
Feldkirch