Vorbild ÖVP?

Leserbriefe / 05.12.2022 • 17:51 Uhr
apa

Ergänzend zu Herrn Preisseggers Leserbrief vom 29. November erlaube ich mir anzumerken: Verantwortung für das eigene Vorgehen zu übernehmen entspricht dem abendländischen Wertekonzept, offenbar jedoch nicht jenem der ÖVP. Dies zeigt sich mit Blick auf die Landespolitik ebenso wie anhand der aktuellen Bundespolitik.

Hier konnte sich die Bundes-ÖVP weder zu einer Entschuldigung durchringen für den finanziellen Schaden, verursacht durch zwei unnötige Wahlen, noch für den ideellen Schaden, den das Ansehen unseres Landes ebenso genommen hat wie die Demokratie selbst. Denn viele Menschen wenden sich ob der Machenschaften der „Türkisen“ angewidert von der Politik ab und überlassen das Feld destruktiven Kräften. Ebenso schwerwiegend ist der ideelle Schaden, wenn junge Menschen sich an der von der ÖVP propagierten „Politik des Neuen Stils“ orientieren. Denn in herausfordernden Zeiten bräuchte es Menschen mit Rückgrat, die Fehler eingestehen und die Konsequenzen für ihr Fehlverhalten tragen.

Gerade dafür gibt die aktuelle ÖVP-Politik ein erbärmliches Beispiel ab. Auch bräuchte es Politiker, die als wirkliche Vorbilder etwas zugunsten der Bevölkerung bewirken wollen, in der Bildungspolitik, im Gesundheitswesen oder zum Wohle der Mieterinnen und Mieter. Stattdessen: Allenthalben Politik, die auf Lug und Betrug basiert. Zu hoffen ist, dass der machtversessene und korrupte Dauerzustand bald wieder zum Ausnahmefall wird.

Christine Zint B.A., St. Gallenkirch