Steuergeschenke
Das Lieblingsprojekt von Finanzminister Brunner (ÖVP) ist die Abschaffung der Kapitalertragsteuer für Wertpapiere. Was soll denn das? Menschen, die Wertpapiere haben, besitzen offenbar genug Geld, um zu investieren. Die Abgaben auf Wertpapiere sind mit 27,5 Prozent sehr gering, wenn man sie mit der Besteuerung der „normalen Arbeit“ vergleicht. Das ist ein Geschenk an reiche Menschen und eine glatte Themenverfehlung, wenn man die derzeitigen Probleme der normalen Bevölkerung betrachtet. Ist es das, was die ÖVP will? Ein Milliardenpaket nach dem anderen für die Wirtschaft auflegen und die Bevölkerung mit kleinen Zuckerln bei Laune halten? Wir erleben gerade jetzt, dass sich der Großteil der Bevölkerung das Leben nicht mehr leisten kann und die freiwilligen Einrichtungen wie z. B „Tischlein deck dich“ enormen Zulauf haben, um Menschen über die Runden zu bringen. Das wäre eigentlich die Aufgabe des Staates, seine Bürger ordentlich zu versorgen. Ohne dass sie sich jeden Tag in einer Reihe anstellen müssen, um eine warme Mahlzeit zu bekommen. Aber Steuern für Reiche senken. Es ist einfach nur noch zum Schämen, in einem Land, das sich zu den reichsten der Welt zählt.
Klaus Islitzer,
Fussach