Umfahrung für
die Umfahrung
Eine zweite Umfahrung für die bestehende, bereits vor zwei Jahren erneuerte Umfahrung im 350 Einwohner zählenden Dorf Lorüns. Mit einem gigantischen Monsterbetonbauwerk für 50 Mill. Euro wünscht sich die „Projektidee Lorüns Mitte“, die B188 hinter die Bahnstraße zu verlegen, pro Einwohner ca. 150.000 Euro für den Steuerzahler. Bei der derzeit bestehenden Umfahrung ist das gesamte bewohnte Gebiet der Gemeinde bereits umfahren. Ausnahme: ein einziges Wohnhaus talauswärts fahrend rechts. Seit Jahrzehnten wird versucht, den Verkehrsfluss mit Radar, Verkehrsinsel und Geschwindigkeitsbeschränkung zu beeinträchtigen. Die einzige Tempo-50-Beschränkung auf der B188 im Montafon befindet sich auf der bestehenden Umfahrung in Lorüns. „Projektidee Lorüns Mitte“ glaubt vielleicht, mit Schikanen dieser Art die Montafoner Verkehrsteilnehmer für ihr absurdes Straßenbauprojekt zu gewinnen. Der Wunsch unbefangener Talbewohner ist, eine Straßenführung möglichst schlicht, dem Landschaftsprofil angepasst zu erhalten. Das Verkehrsaufkommen auf der B188 wird bis nach Schruns problemlos gehändelt. Neue Wohnblöcke werden der Straße entlang gebaut. Das Volk hat begriffen: Wenn man an der Straße entlang baut, wohnt man auch an der Straße. Natur- und Landschaftsschutz sowie Bund der Steuerzahler werden bei diesem maßlos überzogenen Straßenbauprojekt ihren Einfluss geltend machen. Von Politikern, deren Denkweise parteipolitisch gesteuert ist, sind keine durchdachten und dem tatsächlichen Verkehrsaufkommen entsprechenden Lösungen zu erwarten.
Manfred Schwarzhans, Schruns