Die Bahnhof-Causa

Zum Kommentar „Der unendliche Bahnhof“ von Walter Fink, VN vom 17. 6. 2023:

Lieber Herr Fink, theatralisch schildern Sie Ihre Begegnungen im Bregenzer Bahnhof. Es ist schade, dass Sie selten und dann nur gesenkten Hauptes den Bahnhof aufsuchen. Gelegentlich sollten Sie Ihr Haupt nach oben wenden und den Bahnhof vorurteilsfrei betrachten. Der Bahnhof wurde damals unter ganz anderen Voraussetzungen als heute erforderlich gebaut. Aber was haben Sie an der Funktionalität zu bemängeln? Etwa dass kein modernes E-Bike inklusive Kiki in den Lift passt? Oder dass es durchregnet, die Rolltreppen ständig kaputt sind oder alle Geschäfte geschlossen wurden? Dann bitte machen Sie doch Ihre Stimme bei den ÖBB oder der Stadt Bregenz stark! Gerne lade ich Sie zu einer Führung beim Bregenzer Bahnhof ein, vielleicht sehen Sie dann die Funktionalität und auch die architektonische Individualität im Gegensatz zu den vielen anderen Legobauten in Bregenz und den Pseudo-1a-Bahnhöfen. Hinsichtlich des neuen Bahnhofs bin ich bei Ihnen und gehe sogar noch weiter. Unser Bahnhof wird abgerissen, neu wird es Bregenz-Mitte als Containerbahnhof, Bregenz-Hafen wird aufgelassen (wodurch keine Erweiterung des Bahnsteigs erforderlich ist). Den Schülern der HTL tut etwas Bewegung sicher gut, und die Bahn-Touristen lernen endlich die Innenstadt mit ihren Einkaufsmöglichkeiten kennen. Herr Fink, was meinen Sie?

Herbert Burtscher, Bregenz