Menschlichkeit am Bahnhof Feldkirch

Leserbriefe / 09.07.2023 • 20:28 Uhr

Am Montag, 3. Juli, gegen 20.40 Uhr brach ein betagter Herr vor dem Sutterlüty am Feldkircher Bahnhof plötzlich zusammen. Ich hatte als Busfahrer gerade Pause, sah die Situation und konnte glücklicherweise eine Atmung bei dem offensichtlich betrunkenen Mann feststellen. Sekunden später folgte eine Welle von ca. 10 einsatzwilligen Helfern unter den Passanten. Wir brachten den Mann gemeinsam in eine stabile Seitenlage, eine Frau sprach mit dem Mann und hielt seinen Kopf, während ein weiterer Passant den Puls des am Boden liegenden Mannes fühlte. Wieder ein anderer gab wertvolle Ratschläge, während eine junge Frau sofort mittels 144 die Rettung verständigte. Eine weitere Frau lief sofort in den Sutterlüty, um ein Wasser für den gestürzten Mann zu kaufen. Nach nur 2 Minuten war bereits der erste Sanitäter in Zivil vor Ort und übernahm die Versorgung, während er sich zeitgleich bei uns respektvoll über die bisherigen Ereignisse informierte. Kurze Zeit später kam schon der Krankenwagen vom Samariterbund und übernahm die Behandlung von Kreislauf und Platzwunde. Alles lief rührend perfekt bis die nun anrückende Polizei ausgerechnet allen anwesenden Ersthelfern aggressiv und forsch befahl, den Platz zu räumen und die Privatsphäre zu respektieren. Schikane, Arroganz und psychologische Inkompetenz war leider die einzige Hilfe der Gesetzeshüter.

Paul Pöcheim, Busfahrer

Liechtenstein-Bus, Feldkirch