Tempo 40 statt
30 im Ort
„Tempo 30“ klingt sicherer und somit auch gleich besser. Doch ist es auch wirklich besser? Der Überholvorgang eines E-Bike-Fahrers, welcher mit 25 km/h unterwegs ist, dauert bei 30 km/h dreimal länger als bei Tempo 40. Das heißt, bei einem 18 Meter langen Stadtbus beträgt die Überholstrecke mehr als 100 Meter. Dies ist sehr unangenehm, wenn nicht schon gefährlich. Weiters werden unsere Verkehrsbusse bei Tempo 30 eine um ca. 30 Prozent längere reine Fahrzeit haben. Wer dann den öffentlichen Busverkehr nutzt, ist länger unterwegs. Bei Gegenverkehr ist ein Überholen von Radfahrern auf zunehmend schmäleren Gemeindestraßen (Einbuchtungen) nicht mehr möglich und es kommt zu Verzögerungen. Dadurch braucht es angepasste Fahrpläne, um die Zug-Anschlüsse zu garantieren. Neueste Studien (Forschungsgesellschaft Schiene, Straße, Verkehr (FSV) 08/2022, Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg 05/2011), belegen, dass Tempo 30 mehr Treibstoffverbrauch und somit mehr Schadstoffe verursacht als Tempo 40. Wie kann das sein? Tempo 30 wird bei vielen Fahrzeugen mit dem zweiten statt dem dritten Gang gefahren, und die höhere Drehzahl des Verbrenner-Motors hat zur Folge, dass über den Weg gerechnet dies zu einer Erhöhung des Treibstoffverbrauchs von bis zu zwei Liter/100 km führt. Tempo 30 trägt nicht ausschließlich zu mehr Sicherheit und Umweltschutz bei!
Andreas Lunardon, Hard