Teilzeit

Leserbriefe / 19.10.2023 • 18:35 Uhr

Zum Kommentar „Das Dilemma der SPÖ“, Kommentar von Rainer Keckeis, VN vom 16. 10. 2023:

Ich schmücke mich mit Zitaten von Rainer Keckeis in seiner VN-Kolummne: „Während sich hart arbeitende Menschen in den letzten Jahrzehnten mit einem zunehmenden Wohlstandsverlust konfrontiert sahen, kümmerte sich die politische Linke geradezu aufopfernd um jene Menschen, deren Haushaltseinkommen durch Leistungen aus dem Sozialsystem und nicht durch Arbeitseinkommen finanziert wird. Das ist zwar gut und richtig und Ausdruck unserer solidarischen Gesellschaft, die niemand in die völlige Armut abgleiten lässt. Darüber aber jene zu vergessen, die durch ihre Arbeit die Sozialsysteme finanzieren, ist kurzsichtig und treibt die Menschen zu jenen Parteien, die vorgeben, ihre Sorgen besser zu verstehen.“ Ich bin 70 Jahre jung und habe 50 Jahre gearbeitet, davon 35 Jahre Teilzeit. In meiner Teilzeit habe ich ehrenamtlich unzählige Berufe wie Krankenschwester, Pflegerin, Kindergärtnerin, Psychologin, Bäckerin, Köchin, Reinigungsfee, Alleinunterhalterin, Lehrerin u. v. m. ausgeführt, und ja mit Liebe und Hingabe. Ja, Teilzeit kürzt die Pension. Da wird mir sicher unser Minister Kocher mit Rat und Tat zur Seite stehen, oder? Müßig zu erklären, dass meine Pension (lt. Statistik monatlich 600 Euro) weniger ausmacht. Ach ja, staatliche Hilfe, egal welcher Art, habe ich zu keinem Zeitpunkt in Anspruch genommen und bin auch noch stolz darauf. Wie dumm von mir . . .

Maria-Luise Thöny, Hohenems